Die afghanische Präsidentenwahl wird in einer Stichwahl zwischen Spitzenreiter Abdullah Abdullah und dem Zweitplatzierten Aschraf Ghani entschieden. Nach den vorläufigen Angaben verfehlte Ex-Aussenminister Abdullah mit 44,9 Prozent klar die absolute Mehrheit.
«Unsere Bewertungen zeigen, dass es zu einer zweiten Wahlrunde zwischen den beiden führenden Kandidaten kommt», sagte der Chef der Wahlkommission (IEC), Jusuf Nuristani, bei der Verkündung des vorläufigen Wahlergebnisses am Samstag in Kabul. «Aber das hängt von der Bewertung der Beschwerden nach den vorläufigen Ergebnissen ab.»
Nach den vorläufigen Angaben verfehlte Ex-Aussenminister Abdullah mit 44,9 Prozent klar die absolute Mehrheit. Der frühere Finanzminister Ghani kam demnach auf 31,5 Prozent.
Die Stichwahl ist nach Nuristanis Angaben vom Samstag nun für den 7. Juni geplant. Am 14. Mai will die IEC ein amtliches Endergebnis vorlegen.
Davor muss die Wahlbeschwerdekommission (ECC) noch zahlreiche Betrugsvorwürfe überprüfen, die Einfluss auf das Endergebnis haben können. Die ECC bestätigte nach der Abstimmung Wahlbetrug in «nicht geringem Ausmass».
Abdullah oder Ghani folgen Präsident Hamid Karsai nach, der Afghanistan seit dem Sturz des Taliban-Regimes Ende 2001 regiert. Karsai durfte nach der Verfassung nicht ein drittes Mal zur Wahl antreten. Bei der Wahl am 5. April waren acht Kandidaten angetreten.