Nach dem Tod der alten Elefantendame Druk, die am 3. Mai eingeschläfert werden musste, gibt es nun erfreuliche Neuigkeiten aus dem Zürcher Elefantenpark. Die elfjährige Farha ist zum ersten Mal trächtig. Vater ist der junge Bulle Thai, der seit 2014 zur Gruppe gehört.
Wann genau der Nachwuchs erwartet wird, kann man nur sehr ungefähr sagen. Kurator Robert Zingg schätzt, dass demnächst das letzte Drittel der Schwangerschaft beginnt. Bei einer Tragzeit von rund 22 Monaten, wird es also noch gut sieben Monate dauern bis zum Geburtstermin.
Zingg kennt viele «Homestorys» aus dem Elefantenpark, und diese seien keine «seichte Unterhaltung», wie Zingg am Mittwoch sagte. Ein sehr emotionaler Moment sei etwa die Geburt von Omysha kurz nach dem Bezug des neuen Kaeng Krachan Elefantenparks gewesen.
Futter muss erarbeitet werden
Für die Asiatischen Elefanten hat sich mit dem Umzug vor zwei Jahren vieles geändert. So haben sie deutlich mehr Bewegung und müssen sich ihr Futter erarbeiten. Bulle Maxi hat dadurch deutlich abgespeckt. Zeigte der Kran beim Transport von der alten in die neue Anlage ein Gewicht von 5,7 Tonnen an, verringerte sich sein Gewicht bis auf 5,05 Tonnen.
Dafür sei nicht Heimweh der Grund gewesen, sagte Zingg. Vielmehr frass Maxi viel weniger, weil er zunächst mit den Heukugeln, die in der Höhe aufgehängt werden, nichts anfangen konnte. Er musste erst lernen, sich auch schwieriger erreichbare Futterquellen zu erschliessen. Inzwischen hat Maxi aber wieder zugelegt. Der letzte Gang auf die Waage zeigte 5,29 Tonnen an.
Thai weiss, wie man sich benimmt
Vor knapp zwei Jahren kam der junge Bulle Thai nach Zürich. Der Zehnjährige hatte zuvor in einer Bullen-WG in Heidelberg gewohnt und verfügt über wichtige soziale Kompetenzen. So weiss er, wie man sich gegenüber einem dominanten Bullen verhält, auch wenn er erst lernen musste, dass Maxi sich beim Fressen nicht gerne stören lässt.
Und auch bereits beim ersten Date mit den Kühen wusste sich der junge Bulle zu benehmen. Gleichzeitig kann Thai den Damen beim spielerischen Kräftemessen auch Paroli bieten. Dies sei wichtig für das Selbstbewusstsein, sagte Zingg. Während sich Thai und Farha erfolgreich näher kamen, blieben seine Besuche bei der zweiten Damengruppe noch folgenlos.
Stress bei den Damen
Die beiden Familien vertragen sich nicht. Farha, die jüngste Tochter von Ceyla-Himali, hat ein sehr enges Verhältnis zu ihrer Mutter und verteidigt diese gegen Indi, die Mutter der zweiten Zürcher Elefantenfamilie. Es kommt dabei immer wieder zu Sticheleien und kleinen Provokationen.
Weil Indis Tochter Chandra ein ähnliches Verhalten zeigt, führte dies zu so viel Unruhe und Stress, dass die beiden Gruppen getrennt werden mussten. Ceyla lebt nun gemeinsam mit Farha und – wenn alles gut geht – demnächst mit deren Nachwuchs auf Distanz zu Indi mit ihren Töchtern Chandra und Baby Omysha.