Bei einem Brandanschlag auf eine Moschee in Brüssel ist der Imam getötet worden. Nach Angaben der Staatsanwaltschaft drang ein mit einer Axt und einem Messer bewaffneter Mann am späten Montagnachmittag in die schiitische Moschee ein und steckte sie mit Hilfe von Benzin in Brand.
Die Riad-Moschee, das grösste der vier schiitischen Gotteshäuser in Brüssel, sei fast zur Gänze niedergebrannt. Ein Verdächtiger wurde am Tatort festgenommen.
Möglicherweise stand der Anschlag im Zusammenhang mit dem Konflikt zwischen Schiiten und Sunniten wie auch mit der Situation in Syrien. Aufgrund von Aussagen von Augenzeugen verdächtigen Vertreter der schiitischen Gemeinde die sunnitische Salafisten-Bewegung, hinter dem Anschlag zu stecken.
Die Ausrufe des Attentäters, die im Zusammenhang mit dem Syrien-Konflikt gestanden hätten, deuteten auf anti-schiitische Motive hin, sagte der Vertreter der Moschee, Azzedine Laghmich, der Nachrichtenagentur AFP. „Er ist Salafist, alle Aussagen der Leute, die dabei waren, weisen darauf hin“, sagte er.
Auch die belgische Innenministerin Joëlle Milquet sagte, die Tat hänge möglicherweise mit dem religiösen Konflikt sowie mit der Gewalt in Syrien zusammen. „Es könnte sich wohl um ein Problem zwischen Sunniten und Schiiten handeln“, sagte sie am Dienstag unter Verweis auf erste Untersuchungsergebnisse dem Sender RTBF.
Gleichzeitig warnte Milquet vor voreiligen Schlüssen. Die Justiz untersuche derzeit den Vorfall.
Nach Angaben der Polizei hielten sich zu dem Zeitpunkt des Anschlags der Imam sowie „eine weitere Person“ im Inneren des Gebäudes auf. Der 1965 geborene Geistliche sei erstickt, die zweite Person habe leichte Rauchverletzungen erlitten. Die Moschee selbst sei „komplett oder fast vollständig“ verbrannt, sagte Verbeke.
Vor der Riad-Moschee versammelten sich am Montagabend Dutzende Bewohner des Viertels, ein grosses Aufgebot an Polizei und Feuerwehr war vor Ort. In Anderlecht wohnen viele muslimische Einwanderer.