Die durch eine Reihe von Erdbeben schwer beschädigte Kathedrale im neuseeländischen Christchurch wird abgerissen. Bischöfin Victoria Matthews sagte am Freitag, die Kathedrale könne nach wie vor nicht betreten werden.
Eine Reparatur komme angesichts der Gefahr neuer Erdbeben nicht in Frage, sagte Matthews. Zudem wären die Kosten für eine Rettung der 131 Jahre alten anglikanischen Kathedrale „erschütternd“ – ein Wiederaufbau auf dem bisherigen Fundament würde 50 Millionen neuseeländische Dollar (umgerechnet knapp 38 Millionen Franken) kosten.
„Die Kathedrale wird mit der höchsten Vorsicht und dem grössten Respekt abgebaut, während zugleich die Schätze im Inneren der Mauern gerettet werden“, sagte Matthews. „Es wird keine Bulldozer und keine Abrissbirnen geben.“ Zudem solle eine „schöne, anregende und sichere neue Kathedrale“ gebaut werden. Genaue Pläne gebe es aber noch nicht.
Bei dem Erdbeben vom Februar 2011, bei dem in Christchurch 185 Menschen starben, war die Kathedrale schwer beschädigt worden und der Turm eingestürzt. Bei Beben im Juni und Dezember trug das Kirchengebäude weitere Schäden davon.
Widerstand gegen Abriss
Über die Zukunft der Kathedrale, ein Wahrzeichen von Christchurch, war in der Stadt erregt diskutiert worden. Gegner eines Abrisses argumentierten, ein Wiederaufbau wäre ein Symbol dafür, dass sich die Bewohner der Stadt von den Erdbeben nicht unterkriegen lassen.
Stadtratsmitglied Aaron Keown kündigte am Freitag Widerstand gegen den Abriss der Kathedrale an. Er sei bereit, sich an das Kirchengebäude zu ketten, und viele Freiwillige würden es ihm gleichtun, sagte er der Zeitung „Christchurch Press“