Bei zwei Hausbränden im Norden Frankreichs sind in der Nacht auf Sonntag mindestens acht Personen ums Leben gekommen, darunter fünf Kinder im Alter zwischen zwei und zehn Jahren. Sie erstickten im dichten Rauch eines Feuers im Haus ihres Vaters in Saint-Quentin.
Das Feuer sei aus ungeklärter Ursache ausgebrochen, meldete die Nachrichtenagentur AFP. Die Kinder erstickten noch bevor die Feuerwehr mit Atemschutzgeräten zu ihnen vordringen konnte.
Der Vater sprang aus einem Fenster im ersten Stock des kleinen Hauses in Saint-Quentin und wurde nur leicht verletzt. Das Feuer brach gegen 22.30 Uhr aus. Der Vater lebte getrennt von der Mutter und hatte die Kinder für das Osterwochenende zu sich genommen.
Altes Haus in Brand
In Aubersville nördlich von Paris kamen drei Personen bei einem schweren Wohnhausbrand ums Leben. 13 weitere Personen wurden verletzt. Das Feuer brach im dritten Stock eines alten Wohnhauses aus.
Es breitete sich rasch in dem Gebäude aus. Den Angaben örtlicher Behörden zufolge starb eine Person in dem brennenden Haus, während eine weitere bei einem Sprung aus dem Fenster starb.
Wenig später erlag einer der Hausbewohner im Spital seinen schweren Verletzungen. 13 Personen wurden verletzt, vier davon schwer. Den Rettungskräften zufolge sprangen mehrere Menschen aus Angst vor den Flammen aus dem Fenster.
Als das Feuer um 22.10 Uhr ausbrach, befanden sich rund 60 Personen in dem Haus. Die Flammen konnten bis 23.45 Uhr vollständig gelöscht werden. Fast 200 Feuerwehrleute waren im Einsatz.
Anwohner sagten der Nachrichtenagentur AFP, dass es in dem in den 20er Jahren erbauten Haus seit mehreren Jahren schwere Sicherheitsmängel gegeben habe. Zudem habe es «Ratten und Kakerlaken» gegeben, sagte ein Bewohner.
Unterhalt vernachlässigt
Mehrere Personen berichteten ausserdem von Hausbesetzern in dem Gebäude. Ein Anwohner sagte, eventuell könnte ein Molotow-Cocktail die Brandursache sein. Dazu äusserten sich die Behörden aber nicht. Weshalb das Feuer ausgebrochen war, blieb unbekannt.
Die französische Wohnungsbauministerin Cécile Duflot besuchte den Unglücksort. Sie sagte vor Journalisten, das Haus sei alt, es hätten aber keine «bestimmten Warnungen» im Zusammenhang mit dem Gebäude vorgelegen.
Eine Vertreterin der Stadtverwaltung sagte dagegen, es handle sich um ein «schlecht verwaltetes Haus» mit Problemen mit Hausbesetzern und es hätten bereits mehrere Beschwerden der Bewohner vorgelegen. So seien Vertreter der Stadtverwaltung mehrmals angerückt, um das Haus von Ratten und Ungeziefer zu befreien.