Für die Mitarbeiter des angeschlagenen Computerbauers Hewlett-Packard kommt es noch schlimmer als gedacht: Statt ursprünglich angekündigter 27’000 Jobs sollen nun 29’000 Stellen bis zum Herbst 2014 wegfallen.
Das kündigte der Konzern in seinem am Montag vorgelegten Quartalsbericht an. Dadurch steigen auch die veranschlagten Kosten für den gesamten Firmenumbau von 3,5 auf 3,7 Mrd. Dollar.
HP leidet unter allgemein lahmenden Computerverkäufen wegen der weltwirtschaftlichen Unsicherheiten und der steigenden Beliebtheit von Tablet-Computern und Smartphones. Hinzu kommen hauseigene Fehlern. Im vergangenen Geschäftsquartal schrieb der Branchenprimus einen Verlust von unterm Strich 8,9 Mrd. Dollar. Alleine die Sanierung schlug mit 1,7 Mrd. Dollar negativ zu Buche.
Mehr als 4000 Mitarbeiter sind nach früheren Angaben schon weg, bis Oktober sollen es 11’500 werden. Viele Beschäftigte hatten das Angebot des Frühruhestands angenommen.
Querelen und konfuse Entscheidungen im Management hatten viel Vertrauen bei den Kunden verspielt. Der von SAP gekommene kurzzeitige Konzernchef Léo Apotheker wollte sich vom PC-Bereich trennen und stattdessen auf Software setzen. Die Aktie brach damals ein, Apotheker musste gehen. Meg Whitman übernahm vor einem knappen Jahr den Spitzenjob.
HP steht nach Daten der Marktforschungsfirma Gartner nur noch knapp an der Spitze der PC-Hersteller. Der chinesische Aufsteiger Lenovo ist den Amerikanern bei den Stückzahlen dicht auf den Fersen.
Im zweiten Kalenderquartal hielt HP demnach einen Marktanteil von 14,9 Prozent (runter von 16,9 Prozent); Lenovo verbesserte sich auf 14,7 Prozent (von 12,7 Prozent).