Der öffentliche Nahverkehr in der Schweiz hat sich insgesamt verbessert. Zu diesem Schluss kommt eine Studie der Umweltorganisation umverkehR, die den Tram- und Busverkehr in 53 Städte und Agglomerationen verglichen hat. Wegen der hohen Tarife ist das Auto aber zunehmend eine Konkurrenz.
Fast die Hälfte der untersuchten Gebiete erhielten die Bewertung „gut“ oder „sehr gut“, wie umverkehR am Mittwoch mitteilte. Über das beste Angebot im öffentlichen Verkehr verfügen erwartungsgemäss grosse Städte und Agglomerationen. An der Spitze liegen Zürich, St. Gallen und Genf.
Einzig Sitten, Nyon und Bulle schnitten ungenügend ab. In diesen drei Städten fahren die Busse vergleichsweise selten und langsam. Zudem sind die Preise für Einzelfahrten sehr hoch.
Von hohen Tarifen betroffen sind aber generell alle ÖV-Benutzer. Während die Teuerung seit 2003 etwa 7 Prozent betragen habe, stiegen beispielsweise die Preise für Monatsabonnemente im gleichen Zeitraum um 21 Prozent, sagte Christian Harb, Projektleiter des ÖV-Tests.
Am meisten unter den hohen Kosten hätten ÖV-Benutzer in Kleinstädten zu leiden, heisst es in der Mitteilung. Wer innerhalb dieser kleinen Gebiete verkehre, bezahle etwa gleich viel, wie wenn er das eigene Auto benützen würde. Damit gerate der öffentliche Verkehr im Vergleich zum motorisierten Individualverkehr weiter ins Hintertreffen.
UmverkehR sieht die Herausforderung darin, den öffentlichen Personennahverkehr auch in Kleinstädten so attraktiv zu gestalten, dass er als ebenso selbstverständlich erachtet werde, wie es in Grossstädten bereits der Fall sei, schreibt die Organisation. Untersucht hat umverkehR das Tram- und Bus-Angebot von 53 Städten, Agglomerationen und Agglomerationsgemeinden in der Schweiz.