Mässige Leistungen auf dem Platz, aber stark im Geschäft: Trotz sportlich durchwachsener Leistung klingelt beim börsenkotierten englischen Fussballclub Manchester United die Kasse. Nach einem Umsatzsprung im abgelaufenen Quartal hob der Klub seine Gewinnprognose an.
Dem Traditionsverein gelingt es immer besser, aus seiner immensen Popularität Profit zu schlagen. ManU taxiert die eigene Anhängerschaft auf rund 659 Millionen Fans rund um den Globus. Davon kommt zwar nur ein Bruchteil ins Stadion. Sie kaufen aber massenweise Fanartikel und sichern dem Club vor allem fette Werbeeinnahmen.
Der englische Rekordmeister steigerte im Quartal seinen Umsatz um fast 27 Prozent auf umgerechnet 188 Millionen Franken. Während die Zuschauereinnahmen leicht sanken, schossen die Erlöse aus Werbung und Sponsorengeldern um gut 42 Prozent und die aus TV-Verträgen um 31 Prozent in die Höhe.
Daher erwartet der zur US-Milliardärsfamilie Glazer gehörende Klub für diese Saison nun einen operativen Gewinn (Ebitda) von 251 Millionen Franken, wie er am Donnerstag bekannt gab. Das bisherige Ziel lag bei 232 bis 246 Millionen Franken.
Sportlich läuft es für das Team indes bislang enttäuschend. Aus dem lukrativen Champions-League-Wettbewerb ist es schon ausgeschieden, in der Liga liegt es nur auf Platz fünf. Wenn die Mannschaft sich nicht verbessert, ist sie in der kommenden Saison in der europäischen Königsklasse überhaupt nicht dabei.
Presseberichten zufolge soll Startrainer Jose Mourinho zum Saisonende Louis van Gaal auf der ManU-Bank ablösen. Dabei war auch Mourinho zuletzt kein Garant für Erfolg: Nach dem Absturz auf Platz 16 der Liga hatte sich der FC Chelsea im Dezember von ihm getrennt.