Bei Parlamentswahl in Malta wird Sieg der Opposition erwartet

In Malta, dem kleinsten EU-Mitgliedsland, ist am Samstag ein neues Parlament gewählt worden. Ein Machtwechsel gilt als wahrscheinlich. In letzten Umfragen lag die oppositionelle Labour-Partei bis zu elf Punkte vor den regierenden Konservativen.

Die Behörden rechnen mit einer Wahlbeteiligung von rund 90 Prozent (Bild: sda)

In Malta, dem kleinsten EU-Mitgliedsland, ist am Samstag ein neues Parlament gewählt worden. Ein Machtwechsel gilt als wahrscheinlich. In letzten Umfragen lag die oppositionelle Labour-Partei bis zu elf Punkte vor den regierenden Konservativen.

Am Wahltag bildeten sich lange Schlangen vor den Wahllokalen. Knapp die Hälfte der Wahlberechtigten hatte bereits am Nachmittag ihre Stimme abgegeben, berichteten örtliche Medien. Bis zur Schliessung der Wahllokale um 22 Uhr rechneten die Behörden mit einer Wahlbeteiligung von etwa 90 Prozent.

Ergebnisse werden am Sonntag erwartet. Etwa 330’000 Menschen waren aufgerufen, die 69 Parlamentsmandate neu zu vergeben. 269 Kandidaten bewarben sich um die 65 regulären und bis zu vier Bonusmandate.

Mehrere Festnahmen

Die Polizei nahm mehrere Menschen vorübergehend fest, darunter auch zwei Kandidaten. Sie sollen am Vortag ein Gesetz verletzt haben, das politische Äusserungen unmittelbar vor einer Wahl verbietet.

Die Nationalistische Partei von Ministerpräsident Lawrence Gonzi könnte nach 15 Jahren die Macht verlieren. Maltas Wähler sind trotz guter Wirtschaftsdaten unzufrieden mit der Regierung.

Labour-Chef Joseph Muscat könnte mit 39 Jahren jüngster Ministerpräsident Maltas werden. Der ehemalige Europa-Abgeordnete versprach unter anderem niedrigere Energiepreise.

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