Die fünf Atomkraftwerke in der Schweiz haben laut Atomaufsichtsbehörde ENSI nachgewiesen, dass auch bei einem sehr schweren Erdbeben keine radioaktiven Stoffe entweichen. Die AKW erfüllen damit eine Forderung aus dem EU-Stresstest.
Die drei Sicherheitsbarrieren – Brennelemente, Primärkreis und Containment – bleiben auch bei einem sehr schweren Erdbeben erhalten, wie das Eidgenössische Nuklearsicherheitsinspektort (ENSI) am Mittwoch auf seiner Website mitteilte.
Die AKW-Betreiber mussten anhand der aktuellen Gefährdungsannahmen diesen Nachweis erbringen. Das ENSI überprüfte die eingereichten Unterlagen.
Das AKW Leibstadt im Kanton Aargau muss bis 2014 weitere Massnahmen umsetzen, um die seismische Widerstandsfähigkeit der Druckentlastung des Containments zu erhöhen.
Nach der Katastrophe im japanischen AKW Fukushima hatte das ENSI von den Schweizer AKW-Betreibern den Nachweis gefordert, dass sie einem 10â ̃000-jährlichen Erdbeben standhalten.
Im Juli 2012 kam das ENSI zum Schluss, die AKW würden auch einem solchen seltenen Ereignis widerstehen und daraus würden keine Schäden durch Strahlung für Mensch und Umwelt entstehen.
Wichtige Isolation
Es sei gezeigt worden, dass die Integrität der Brennelemente und des Primärkreises gewährleistet sei, hält die Aufsichtsbehörde fest. Als Konsequenz aus dem EU-Stresstest wollte das ENSI auch die seismische Widerstandsfähigkeit der dritten Barriere, des Containments, unter die Lupe nehmen.
Bei einem Versagen des Primärkreislaufes kommt der Containmentisolation eine hohe Bedeutung zu. Diese muss gemäss ENSI die Radioaktivität und das Kühlmittel zurückhalten. Dazu werden alle Leitungen, die mit der Containmentatmosphäre in Verbindung stehen, geschlossen.
Die Isolationsarmaturen, die dafür notwendig sind, schliessen entweder selbsttätig oder über eine besonders gesicherte Stromversorgung. In der Schweiz wurden bereits vor vielen Jahren in allen AKW die Systeme zur gefilterten Druckentlastung des Containments nachgerüstet.