Bei zwei Selbstmordanschlägen sind in Afghanistan mindestens 24 Menschen getötet worden, darunter zahlreiche Polizisten. Die Attentate wurden am Dienstag nach Behördenangaben in den Provinzen Herat im Westen und Helmand im Süden des Landes verübt.
Das Innenministerium teilte mit, in Herat hätten zwei Angreifer versucht, ihren mit Sprengstoff gefüllten Wagen in das Gebäude der Verwaltung des Distrikts Gusara zu steuern. Als sie von Polizisten gestoppt worden seien, hätten sie den Sprengsatz gezündet. Die beiden Attentäter hätten acht Zivilisten und drei Polizisten mit in den Tod gerissen.
Zudem seien bei dem Anschlag weitere 28 Menschen verletzt worden. Zum Zeitpunkt des Anschlages in den Morgenstunden hätten sich zahlreiche Menschen vor dem Gebäude versammelt, die auf einen Termin mit den Verwaltungsmitarbeitern warteten, sagte der Polizeichef des Bezirks Gusara, Nasar Ahmad Popul.
Die Provinz Herat im Westen des Landes gilt als relativ ruhig. Die meisten Angriffe von Aufständischen werden im Süden und Osten Afghanistans verübt. Im grössten Teil von Herat ist die Verantwortung bereits an die afghanischen Sicherheitskräfte übergeben worden oder wird derzeit übergeben.
Angriff im Süden
In der südlichen Provinz Helmand versuchte ein drei Mann starkes Selbstmordkommando, das Polizei-Hauptquartier im Distrikt Musa Kala zu stürmen. Bei Gefechten gab es mehrere Tote.
In einer Mitteilung des Büros des Provinzgouverneurs hiess es, möglicherweise stehe der Angriff mit der Vernichtung von Schlafmohnfeldern im Zusammenhang. Helmand ist der landesweit grösste Produzent von Rohopium, aus dem Heroin hergestellt wird.
Die Taliban und Drogenbarone arbeiten häufig zusammen. Die Aufständischen finanzieren ihren Kampf unter anderem mit Drogengeschäften.