Bei Stammeskonflikten in Darfur sterben offenbar 130 Menschen

Bei gewaltsamen Stammeskonflikten in der westsudanesischen Krisenregion Darfur sind nach Angaben eines Stammesältesten seit Donnerstag mehr als 130 Menschen getötet worden. In den eigenen Reihen habe es 37 Tote gegeben.

Rauchsäule in der Region Nord Darfur (Archiv) (Bild: sda)

Bei gewaltsamen Stammeskonflikten in der westsudanesischen Krisenregion Darfur sind nach Angaben eines Stammesältesten seit Donnerstag mehr als 130 Menschen getötet worden. In den eigenen Reihen habe es 37 Tote gegeben.

Ein Chef der arabischen Ethnie Beni Halba gab am Freitag die Zahl der Toten beim gegnerischen Stamm der Gimir mit 100 an. Auslöser der Kämpfe in Edd al Fursan, etwa 100 Kilometer südwestlich der Hauptstadt von Süd-Darfur war demnach ein Streit um von beiden Seiten beanspruchte Gebiete.

Das UNO-Büro zur Koordinierung humanitärer Angelegenheiten (OCHA) bestätigte «neue interethnische Kämpfe zwischen Gimir und Beni Halba» um zwischen beiden Stämmen umstrittene Ländereien.

Umsiedlungen als Konfliktursache

Das Büro erklärte unter Berufung auf die Kommission für humanitäre Hilfe der sudanesischen Regierung, etwa 2000 Mitglieder beider Stämme seien umgesiedelt worden.

Das UNO-Flüchtlingshilfswerk (UNHCR) in New York hatte im April mitgeteilt, mindestens 50’000 Menschen aus dem Südwesten Darfurs seien in den Tschad geflohen.

Es handelte sich demnach um die grösste Massenflucht aus der Region in den Tschad seit 2005. Im Darfur-Konflikt wurden nach UNO-Angaben innerhalb der vergangenen zehn Jahre mindestens 300’000 Menschen getötet.

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