Nach einem Gewinnanstieg 2016 erwartet der französische Reifenhersteller Michelin ein weiteres Wachstumsjahr. Einen Schub verspricht man sich von der Erholung der Bergbauindustrie, die zu einer stärkeren Nachfrage nach renditestarken Radladerreifen führten dürfte.
Für das abgelaufene Jahr gab das Management am Dienstag einen Anstieg des Nettogewinns um knapp 44 Prozent auf 1,68 Milliarden Euro bekannt. Das Unternehmen profitierte von niedrigeren Rohstoffkosten und seinem Sparkurs, mit dem es der verschärften Konkurrenz durch Billiganbieter begegnet.
Der harte Wettbewerb zwang Michelin allerdings zu Preissenkungen. Daher sank der Umsatz um 1,4 Prozent auf 20,9 Milliarden Euro, obwohl der Konzern zwei Prozent mehr Reifen verkaufte.
Für das laufende Jahr stellte Michelin-Chef Jean-Dominique Senard ein Ergebniswachstum im Rahmen der mittelfristigen Ziele in Aussicht. Die Preise werden zurzeit wieder angehoben, weil die Rohstoffkosten anziehen.
Der deutsche Konkurrent Conti wurde 2016 von Rückrufkosten, Kartellstrafen und höheren Entwicklungsaufwendungen belastet. Seine operative Gewinnmarge lag mit 10,7 Prozent unter der von Michelin, die auf 12,9 (2015: 12,2) Prozent stieg. Der US-Rivale Goodyear litt 2016 unter schwachen Absätzen auf dem Heimatmarkt und büsste deutlich an Umsatz ein.