In Kuba ist der prominente Regierungsgegner und Bürgerrechtler Guillermo Fariñas erneut von der Polizei festgenommen worden. Nach Angaben seiner Mutter wurde Fariñas verhaftet, als er in der Stadt Santa Clara einen hungerstreikenden Oppositionellen im Spital besuchen wollte.
Bei der Festnahme sei ihr Sohn geschlagen worden, sagte Alicia Hernández. Dies sei das erste Mal gewesen, dass er von der Polizei misshandelt worden sei. Bereits Mitte September war Fariñas einen Tag lang inhaftiert worden.
Elizardo Sánchez, Vorsitzender der offiziell verbotenen, aber von der Regierung in Havanna tolerierten Kubanischen Kommission für Menschenrechte und Nationale Versöhnung (CCDHRN), sagte der Nachrichtenagentur AFP, neben Fariñas seien am Dienstag noch weitere Regierungskritiker festgenommen worden.
Auch sie hätten den Dissidenten Alcides Rivera im Spital besuchen wollen. Fariñas wurde 2010 wegen seines Einsatzes für die Menschenrechte vom Europaparlament mit dem nach dem sowjetischen Dissidenten Andrej Sacharow benannten Sacharow-Preis ausgezeichnet.
Er durfte nicht zur Preisverleihung nach Strassburg reisen. In einer aufgezeichneten Botschaft an die Abgeordneten kritisierte er das „autokratische Regime“ in Havanna, das die Bürger wie „Sklaven“ behandle.
Die kubanische Führung wirft Fariñas „antisoziales Verhalten“ vor und bezeichnet ihn und andere Regierungsgegner als „Söldner im Dienst der USA“. Washington hält seit fast 50 Jahren eine Blockade gegen den von der Kommunistischen Partei geführten Karibikstaat aufrecht.