Belgien sichert sich mit dem 1:0 gegen Schweden den zweiten Platz in der Gruppe E. Die Skandinavier verpassen derweil die K.o.-Runde.
Schon ein Remis hätte den Belgiern gereicht, um als Gruppenzweiter in die Achtelfinals vorzustossen. Weil aber die Schweden ein ganz anderes Gesicht zeigten als noch in den ersten beiden Matches, musste die Mannschaft von Marc Wilmots leiden. Erst der Treffer von Radja Nainggolan in der 84. Minute sorgte für klare Verhältnisse. Der Mittelfeldspieler der AS Roma traf mit einem Weitschuss. Schweden verlässt das Turnier mit nur einem Punkt und einem Tor. Es ist ein Abgang durch die Hintertür für den aus der Nationalmannschaft zurücktretenden Zlatan Ibrahimovic.
Schweden dürfte sich ärgern, dass es nicht schon in den ersten beiden Partien mit soviel Elan agierte wie in Nizza. Weder gegen Irland noch gegen Italien hatten die Skandinavier einen Schuss aufs gegnerische Tor zustande gebracht. Gegen Belgien benötigten sie keine fünf Minuten, um Goalie Thibaut Courtois zu testen. Marcus Berg kam aus zehn Metern zum Abschluss und scheiterte nur, weil der Keeper von Chelsea einen starken Reflex zeigte.
Auch in der Folge kamen die Schweden zu Chancen. Mit dem Rücken zur Wand, mit dem Zwang zu gewinnen gelangen endlich sehenswerte Kombinationen, die oft vom Grasshopper Kim Källström ausgingen. Der 33-jährige Spielmacher suchte immer wieder Ibrahimovic. Die beiden Routiniers schienen aber zuweilen etwas gar auf sich alleine gestellt. Ihre Teamkollegen in der Offensive überzeugten mehr durch Kampfgeist als durch technische Fertigkeiten.
Belgien hatte viel mehr spielerische Qualität auf dem Feld. Doch nach der Pause traten die «Roten Teufel» gar zurückhaltend auf und überliessen das Spieldiktat den Schweden. Selbst die Konterangriffe, die grosse Stärke der Belgier, wurden in den zweiten 45 Minuten seltener. Erst nachdem die Schweden begonnen hatten, mit vollem Risiko den Sieg zu suchen, sorgten Kevin de Bruyne, Eden Hazard und Romelu Lukaku wieder vermehrt für Gefahr. Lukaku scheitert in der 73. Minute im Direktduell mit Schwedens Keeper Andreas Isaksson.
Belgien, das mit dem 0:2 gegen Italien schlecht in die EM gestartet und in der Heimat kritisiert worden war, kam zum zweiten Sieg in Folge. Nächster Gegner ist am Sonntagabend in Toulouse das überraschend starke Ungarn.
Telegramm:
Schweden – Belgien 0:1 (0:0). – Nizza. – 33’000 Zuschauer. – SR Brych (GER). – Tor: 84. Nainggolan (Hazard) 0:1.
Schweden: Isaksson; Lindelöf, Johansson, Granqvist, Olsson; Larsson (70. Durmaz), Ekdal, Källström, Forsberg (82. Zengin); Berg (63. Berg), Ibrahimovic.
Belgien: Courtois; Meunier, Alderweireld, Vermaelen, Vertonghen; Nainggolan, Witsel; Carrasco (71. Mertens), De Bruyne, Hazard (93. Origi); Lukaku (87. Benteke).
Bemerkungen: Beide Mannschaften komplett. Verwarnungen: 31. Meunier (Foul). 33. Ekdal (Foul). 36. Johansson (Foul). 45. Witsel (Foul).
Resultate und Tabelle:
Italien – Irland 0:1 (0:0). Schweden – Belgien 0:1 (0:0).
Rangliste: 1. Italien 3/6 (3:1). 2. Belgien 3/6 (4:2). 3. Irland 3/4 (2:4). 4. Schweden 3/1 (1:3). – Italien, Belgien und Irland im Achtelfinal.