Belgien steht an der EM als sechstes Team in den Viertelfinals. Die Mannschaft von Trainer Marc Wilmots bezwang Ungarn mit 4:0. Gegner im Viertelfinal ist Wales.
Der krasse Aussenseiter Ungarn stemmte sich lange tapfer gegen die Niederlage, vergab aber seine wenigen Chancen, die zum 1:1 verholfen hätten. Für die Belgier erzielte Toby Alderweireld nach zehn Minuten den Führungstreffer. In der Schlussviertelstunde sorgten der eingewechselte Michy Batshuayi (78.) und Eden Hazard (80.) mit einem Doppelschlag für die Entscheidung und sorgte der ebenfalls eingewechselte Yannick Carrasco in der Nachspielzeit (91.) für den Schlusspunkt.
Die Belgier spielten ihren Gegner in der ersten Halbzeit geradezu an die Wand, liessen vor Ungarns Goalie-Koryphäe Gabor Kiraly zunächst aber die Effizienz vermissen. Mit dem 0:1 waren die Ungarn zur Pause gut bedient. Als Belgien zu Beginn der zweiten Halbzeit zwischenzeitlich nachliess, kam Ungarn dem Ausgleich einige Male nahe.
Lange am Torwart gescheitert
Am Ende zeigten sich die Belgier doch noch effizient. Vorab in der ersten Halbzeit waren die «Roten Teufel», die sich mit beeindruckender Leichtigkeit durch die ungarische Abwehr spielten, serienweise an Kiraly gescheitert. Der 40-jährige Keeper der Ungarn trieb der Reihe nach De Bruyne, Dries Mertens und Eden Hazard mit seinen Paraden zur Verzweiflung. De Bruynes Freistoss aus der 35. Minute lenke Kiraly noch an die Latte.
Dank den Paraden ihres Schlussmannes blieb Ungarn im Spiel. Die Mannschaft des deutschen Trainers Bernd Storck war nach dem Gegentreffer lange Zeit gehemmt, machte den Belgiern durch die zahlreichen Fehlpässe im Mittelfeld das Kontern einfach. Überzeugend wie zum Teil in der Vorrunde wurde der Auftritt des kommenden Schweizer WM-Qualifikationsgegner nie. Aber zumindest strahlten die Osteuropäer nach einer halben Stunde ab und zu Torgefahr aus.
Auch ohne den jungen und bislang bei der EM überzeugenden Mittelfeldspieler Laszlo Kleinheisler, der sich beim Aufwärmen verletzte, stellten die Ungarn die belgische Verteidigung mit einfachen Mitteln vor Probleme. Gergo Lovrencsics und Balazs Dzsudzsak verfehlten das Tor mit Weitschüssen nur knapp, Sturmspitze Adam Szalai kam zu zwei, drei gefährlichen Abschlüssen. In der 66. Minute musste Belgiens Keeper Thibaut Courtois einen Schuss von Adam Pinter über die Latte lenken. Die fehlende Effizienz der Belgier hätte sich durchaus rächen können. Am Ende kassierten die Ungarn aber eine Niederlage, die vor allem angesichts des insgesamt guten Turniers, das sie gezeigt haben, zu hoch ausfiel.
Telegramm:
Ungarn – Belgien 0:4 (0:1)
Toulouse. – 28’921 Zuschauer. – SR Mazic (SRB). – Tor: 10. Alderweireld (De Bruyne) 0:1. 78. Batshuayi (Hazard) 0:2. 80. Hazard (De Bruyne) 0:3. 91. Carrasco (Nainggolan) 0:4.
Ungarn: Kiraly; Kadar, Guzmics, Juhasz (79. Böde), Lang; Nagy, Gera (46. Elek); Lovrencsics, Pinter (75. Nikolic), Dzsudzsak; Szalai.
Belgien: Courtois; Meunier, Alderweireld, Vermaelen, Vertonghen; Nainggolan, Witsel; Mertens (70. Carrasco), De Bruyne, Hazard (81. Fellaini); Romelu Lukaku (76. Batshuayi).
Bemerkungen: Ungarn ohne Kleinheisler (Oberschenkelprobleme), Belgien komplett. 35. Kiraly lenkt Freistoss von De Bruyne an die Latte. Verwarnungen: 34. Kadar (Foul), 47. Lang (Foul), 61. Elek (Foul), 68. Vermaelen (Foul/im nächsten Spiel gesperrt). 89. Batshuayi (Unsportlichkeit).