Belgiens frühere Königin Fabiola ist tot

Belgiens frühere Königin Fabiola ist gestorben. Das belgische Königspaar Philippe und Mathilde und die anderen Mitglieder der Königsfamilie teilten «mit grosser Trauer» mit, dass die 86-jährige Fabiola am Freitagabend im Schloss Stuyvenberg in Brüssel gestorben sei.

Königin Fabiola von Belgien in einer Aufnahme von 2009 (Archiv) (Bild: sda)

Belgiens frühere Königin Fabiola ist gestorben. Das belgische Königspaar Philippe und Mathilde und die anderen Mitglieder der Königsfamilie teilten «mit grosser Trauer» mit, dass die 86-jährige Fabiola am Freitagabend im Schloss Stuyvenberg in Brüssel gestorben sei.

Der belgische Aussenminister Didier Reynders erklärte, alle Belgier würden über ihren Tod trauern. «In unserer Geschichte wurde ein neues Kapitel aufgeschlagen», sagte er dem Sender RTL.

33 Jahre stand Königin Fabiola neben König Baudouin an der Spitze des belgischen Staats – bis zum Tod ihres Mannes im Jahr 1993. Als sie damals umgeben von Hunderttausenden Belgiern in einem weissen Trauerkleid dem Sarg folgte, wurde sie protokollarisch von der «Königin der Belgier» zur «Königin von Belgien».

Fabiola war wohl die beliebteste Monarchin, die das kleine Land je hatte. Den Titel Königin führte Doña Fabiola-Fernanda-Maria de las Victorias Antonia-Adelaïda Mora y Aragón auch als Witwe weiter.

Im September 1960 hatte sich die spanische Adlige überraschend mit Baudouin verlobt. Dieser hatte neun Jahre zuvor als 20-Jähriger König werden müssen, um den Zerfall des Staates zu verhindern. Bis heute weiss niemand, unter welchen Umständen sich die beiden kennengelernt hatten. Drei Monate nach der Verlobung heirateten sie.

Es war die grosse Liebe, wie Fabiola zehn Jahre nach dem Tod ihres Mannes in einem offenen Brief schrieb. Der Titel lautete: «König Baudouin, der König meines Herzens». Überschattet wurde das Eheglück von der Kinderlosigkeit. Mit ihrem Mann übernahm Fabiola 1971 offiziell die Erziehung von Baudouins Neffen, dem damals elfjährigen Prinzen Philippe, der heute König ist.

Umstrittene Stiftung

Fabiola war zuletzt im vergangenen Jahr mit einer umstrittenen Privatstiftung in die Schlagzeilen geraten. Sogar der damalige Premierminister Elio Di Rupo war eingeschritten.

Laut Kritikern wollte die Aristokratin ein Millionenvermögen an der Erbschaftssteuer vorbeischleusen. Fabiola wies damals die Vorwürfe zurück. Bis 2013 war sie Ehrenpräsidentin des jährlich stattfindenden internationalen Königin-Elisabeth-Musikwettbewerbs.

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