Der belgische Senat erkennt die Verantwortlichkeit des Staates für die Judenverfolgung im Land während des Zweiten Weltkriegs an. Eine entsprechende Resolution nahmen die Senatoren am Donnerstag in Brüssel einstimmig an, berichtete die Nachrichtenagentur Belga.
Zuvor hatte der Ausschuss für institutionelle Angelegenheiten zugestimmt. Laut Resolution kollaborierten belgische Behörden mit den deutschen Besatzern. Das sei einer Demokratie unwürdig gewesen und habe dramatische Konsequenzen für die jüdische Bevölkerung gehabt.
Nach Angaben des Grünen-Senators Jacky Morael ist Belgien mit dieser Erklärung Vorreiter unter den Ländern, die im Krieg besetzt waren. Die rund 30’000 deportierten Juden – etwa die Hälfte der jüdischen Gemeinschaft in Belgien – kamen fast alle ums Leben.
Bereits im vergangenen Sommer hatte die Stadt Brüssel erstmals offiziell ihre Rolle bei der Deportation von jüdischen Bürgern zugegeben. 1940 akzeptierte der damalige Bürgermeister Van De Meulebroeck, ein Register mit 5640 Juden anzulegen. Belgien war von 1940 bis 1944 von deutschen Truppen besetzt.