Belinda Bencic scheidet am US Open wie im Vorjahr in der 3. Runde aus. Die Schweizerin ist beim 2:6, 1:6 gegen die Britin Johanna Konta völlig chancenlos.
In der 2. Runde war die 25-jährige Konta am Ende des zweiten Satzes gegen Tsvetana Pironkova noch mit Schwindelgefühlen und Kreislaufproblemen zusammengeklappt – und hatte nach rund 20-minütiger Pause doch noch gewonnen. Gegen Belinda Bencic dürfte ihr Puls nie Höhen erreicht haben, die zu einem ähnlichen Kollaps hätten führen können. Einzig bis zum 2:2 konnte die Schweizerin einigermassen dagegen halten, dann spielte praktisch nur noch Konta.
Bei Aufschlag der Britin war Bencic völlig chancenlos, und auch bei eigenem Service geriet sie jeweils sofort unter Druck. Bei 1:1 konnte sie noch zwei Breakchancen abwehren, bei 2:2 und 2:4 gelang ihr dies nicht mehr. Der zweite Durchgang war noch klarer. Konta machte fast alles richtig, Bencic beging zwar nicht extrem viele Fehler, war aber mit ihren Bällen zu harmlos und schaffte es auch nicht, eine erfolgversprechendere Taktik zu finden.
Die in Australien als Tochter ungarischer Eltern geborene Konta, die in Eastbourne wohnt und seit 2012 die britische Staatsbürgerschaft besitzt, ist als aktuelle Nummer 14 der Welt eine der Aufsteigerinnen der letzten zwölf Monate. Gegen Bencic unterstrich sie dies deutlich. Ein schlagkräftiger Aufschlag, druckvolle Grundlinienbälle auf der Vor- und der Rückhand sowie eine gute Beinarbeit – die Britin hat kaum Schwächen. Die Ostschweizerin, die 2014 bei ihrem US-Open-Debüt die Viertelfinals erreicht hatte, hatte dem nichts entgegenzusetzen. Mit 57 Punkten gewann Konta mehr als doppelt so viele wie Bencic (28). Insgesamt unterliefen der Wahl-Schwyzerin 13 unerzwungene Fehler. Dazu kamen 15 Fehler unter Druck und nur 9 Winner. Deutliche Zahlen der Überforderung gegen die übermächtige Konta.
Bencic wird mit gemischten Gefühlen nach Hause reisen. Auf die starke Leistung gegen Andrea Petkovic folgte gegen Konta wieder ein frustrierender Tag. Immerhin gewann sie erstmals seit dem Rasenturnier in ’s-Hertogenbosch Anfang Juni wieder einmal zwei Matches bei einem Turnier – erst zum zweiten Mal bei den zwölf Einsätzen seit der Finalqualifikation im Februar in St. Petersburg. Darauf lässt sich in den kommenden Wochen aufbauen, nachdem sie ihre Verletzungsprobleme hinter sich zu haben scheint.