Bell trotz gehaltenem Umsatz mit deutlich mehr Gewinn im Halbjahr

Der Fleischverarbeiter Bell hat im ersten Halbjahr von einer guten Grillsaison profitiert. Trotz des Frankenschocks konnte die Coop-Tochter den Umsatz dank der Übernahme der Liechtensteiner Hilcona-Gruppe halten. Der Gewinn stieg derweil deutlich.

Die Coop-Tochter Bell kann im ersten Halbjahr mehr Fleisch und Wurst verkaufen. (Symbolbild) (Bild: sda)

Der Fleischverarbeiter Bell hat im ersten Halbjahr von einer guten Grillsaison profitiert. Trotz des Frankenschocks konnte die Coop-Tochter den Umsatz dank der Übernahme der Liechtensteiner Hilcona-Gruppe halten. Der Gewinn stieg derweil deutlich.

Bell habe in den ersten sechs Monaten 1,28 Milliarden Franken umgesetzt, teilte das Unternehmen am Dienstag in einem Communiqué mit. Das seien 0,2 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum.

Dabei machte der Frankenschock dem Unternehmen zu schaffen. Währungsverluste hätten 49 Millionen Franken Umsatz aufgezehrt. Gleichzeitig schlug der Preisrückgang bei den Rohmaterialien mit 16 Millionen Franken auf den Umsatz. Ohne die Übernahme der Mehrheit an Hilcona wäre der Umsatz von Bell gesunken.

Dank Hilcona stieg der Absatz von Fleisch und Wurstwaren um 14 Prozent auf 120’366 Tonnen. Ohne Hilcona wäre der Absatz stabil geblieben, hiess es weiter.

Mehr Gewinn

Dafür hat Bell operativ Fortschritte gemacht. Der Betriebsgewinn vor Abschreibungen und Amortisationen (EBITDA) kletterte um 11 Prozent auf 90,5 Millionen Franken. Zur Steigerung hätten die Geschäfte im Ausland und die Hilcona-Konsolidierung beigetragen.

Unter dem Strich konnte das Unternehmen den Reingewinn gar um knapp 15 Prozent auf 32 Millionen Franken verbessern. «Dieses Ergebnis ist in Anbetracht der Rahmenbedingungen erfreulich», schrieb Bell im Communiqué.

In der Schweiz seien die Auswirkungen des Frankenschocks nach der Aufhebung des Euro-Mindestkurses von 1,20 Franken durch die Schweizerische Nationalbank (SNB) Mitte Januar spürbar gewesen. Wegen der Zunahme des Einkaufstourismus sei der Verkauf von Fleisch in der Schweiz insgesamt gesunken.

«Trotzdem konnte Bell das Absatzvolumen mit 60’753 Tonnen auf Vorjahresniveau halten, nicht zuletzt dank eines guten Starts in die Grillsaison», schrieb Bell. Der Umsatz sei allerdings aufgrund des Preisrückgangs beim Schweinefleisch mit 897 Millionen Franken um 2 Prozent unter dem ersten Semester 2014 gelegen. Das Ergebnis konnte knapp auf dem Vorjahresniveau gehalten werden.

Weitere Ergebnisverbesserung erwartet

In Deutschland wurde wegen profitablerer Produkte, Innovationen und Kostenoptimierungen das operative Ergebnis deutlich verbessert. Bell International, wo die restlichen Auslandsgeschäfte gebündelt sind, liege insgesamt auf Kurs.

Für die zweite Jahreshälfte geht Bell von einer weiteren Ergebnisverbesserung aus. 2014 hatte das Unternehmen einen Umsatz von 2,6 Milliarden Franken und einen Reingewinn von 87,7 Millionen Franken erzielt.

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