Für die Schweizer Nationalmannschaft hat das Abenteuer Brasilien begonnen. Seit Samstagmittag Ortszeit befindet sie sich im WM-Gastgeberland.
Die Schweizer Nationalmannschaft ist am Samstag in Brasilien eingetroffen. Die Reise verlief ebenso problemlos wie die erste Phase der Akklimatisierung. Rein reisetechnisch ähnelte sich die Annäherung des Nationalteams an ihren Bestimmungsort jenem von 2010 in Südafrika. Heuer ging es in elfeinhalb Stunden von Zürich, wo die Feuerwehr die A340 der Swiss auf dem Rollfeld mit Glückwünschen in Form von Wasser bespritzte, nach São Paulo und nach kurzem Aufenthalt in gut zwei Stunden weiter Richtung Norden nach Porto Seguro. Dort wird die 48 Personen umfassende Delegation vorerst bis nach dem dritten Gruppenspiel gegen Honduras vom 25. Juni in einem schicken Resort logieren.
Wichtig war, dass die Delegation weniger abgeschottet wohnt als vor vier Jahren in Südafrika. Entsprechend zufrieden fielen nach dem ersten Training von Samstag und Pfingstsonntag die ersten Eindrücke des Quartiers aus. «Wir sehen mehr Leute und haben dennoch unsere Ruhe im Hotel», sagte Steve von Bergen. «Es herrschen angenehme Bedingungen. Für den Kopf ist es wichtig, dass man nicht nur das Hotelzimmer und den Platz sieht, sondern dass man auch mal am Strand spazieren gehen kann.» Etwas Mühe bereitete am Tag nach der Landung in Brasilien einzig die Zeitverschiebung. «Es war wohl das erste Mal, dass praktisch alle Spieler bereits um sieben Uhr am Frühstückstisch sassen», berichtete von Bergen schmunzelnd.
Einen ersten Vorgeschmack auf die äusseren Bedingungen erhielten die Spieler nach der Landung in Porto Seguro. «Wir konnten feststellen, dass es um 13, 14 Uhr sehr heiss ist. Das wird uns auch in Brasilia erwarten», sagte Von Bergen im Hinblick auf den WM-Auftakt gegen Ecuador. Als die Sonne um 16 Uhr Ortszeit tief stand und die Mannschaft am Samstag im kleinen örtlichen Stadion das erste Training auf brasilianischem Boden absolvierte, geschah das bei optimalen Bedingungen. Von Bergen: «Wir sind privilegiert.» Am Sonntagmorgen stand im internen Fitnessbereich des Hotels Krafttraining auf dem Programm, am Nachmittag ging es nochmals auf den Platz.
Capoeira-Show für Hitzfeld und Co.
Erstaunlich viele Leute hatten der SFV-Delegation nach der Ankunft im Resort «La Torre» in Porto Seguro einen sehr warmen Empfang bereitet. Die Dorfjugend stand erst Spalier und bat dann um Dutzende von Autogrammen. Höhepunkt des Willkommensgrusses war die Darbietung von zwei Capoeiristas, die ihre Mischung von Tanz- und Kampfkunst darboten. «Bem-vindos no Brasil» oder «Willkommen zu Hause», wie es auf dem kleinen Flughafen an der Küste von Bahia zu lesen war, so soll sich die Schweiz in ihrer WM-Basis fühlen.