Bemerkenswerter Schweizer Prestige-Erfolg

Das Schweizer Eishockey-Nationalteam sorgt im Rahmen der WM-Vorbereitung für ein Ausrufezeichen. In La Chaux-de-Fonds besiegt die Schweizden Weltmeister aus Russland mit 3:2 nach Penaltyschiessen.

Glen Hanlon ist zufrieden: Seine Auswahl bezwingt Russland (Bild: SI)

Das Schweizer Eishockey-Nationalteam sorgt im Rahmen der WM-Vorbereitung für ein Ausrufezeichen. In La Chaux-de-Fonds besiegt die Schweizden Weltmeister aus Russland mit 3:2 nach Penaltyschiessen.

Reto Suri und Romain Loeffel waren die erfolgreichen Schweizer Schützen im Penaltyschiessen, das die Schweizer mit 2:1 zu ihren Gunsten entschieden. Der Schweizer Sieg im Penaltyschiessen stand nach dem Pfostenschuss von Nikita Soschnikow fest. Das Team von Glen Hanlon verdiente sich die erfolgreiche Revanche für die 3:4-Niederlage nach Verlängerung am Mittwoch in Genf gegen den gleichen Gegner redlich.

Schon in der Schlussphase der regulären Spielzeit und in der Verlängerung hatten die Schweizer dem Sieg näher gestanden. Raffaele Sannitz vergab bei einem schnellen Gegenstoss (53.) die wohl beste Möglichkeit zum 3:2. In der Verlängerung scheiterte Julian Walker aus kurzer Distanz am russischen Keeper Alexej Murigin.

Hanlons Auswahl überzeugte mit einer geschlossenen Teamleistung und einem starken Boxplay, das vorab im Mitteldrittel und zu Beginn des Schlussdrittels gefordert war, davon einmal gar 72 Sekunden in doppelter Unterzahl. Trotz dem hohen Anteil an Defensivarbeit gelang den Schweizern auch in der Vorwärtsbewegung einiges.

Die Schweizer wirkten spritzig in den Zweikämpfen, entwickelten teilweise beachtlichen Zug aufs Tor des Weltmeisters und setzten im Spielaufbau sehenswerte Akzente. Die Effizienz konnte sich zumindest im Mitteldrittel bei nur zwei Schweizer Torschüssen sehen lassen. Im zweiten Abschnitt gelang Denis Hollenstein das 2:1 (30.) – nur eine Minute nach dem Timeout der Russen. Und Gaëtan Haas besass gar unmittelbar nach Ablauf der doppelten Unterzahlphase eine gute Break-Gelegenheit zum 3:1.

Die Schweizer waren bereits sehr druckvoll in die Partie gestartet und verzeichneten in den ersten zehn Minuten ein klares Chancenplus. Mit sehenswerten Passfolgen vermochte das Team von Glen Hanlon selbst bei numerischen Gleichstand die Scheibe stilsicher in den eigenen Reihen zu halten. Julian Walker vollendete eine Top-Vorarbeit von Dean Kukan, der die Scheibe «ablegte» und gleichzeitig dem russischen Keeper die Sicht verdeckte, mit einem Hocheckschuss zum verdienten 1:0 (10.). Der wie am Karfreitag im zweiten Test gegen Finnland zum Einsatz gekommene Goalie Benjamin Conz kassierte dann zwar postwendend mit dem ersten Schuss auf das Schweizer Tor den 1:1-Ausgleich der Russen durch Wladimir Galuzin. Bei diesem Gegentreffer gab es für Conz indes wenig zu halten. Eher haltbar schien da der 2:2-Ausgleich der Russen durch Sergej Plotnikow (45.).

Die Russen waren im Vergleich zum 4:3-Sieg nach Verlängerung vom Mittwoch in Genf mit einem personell stark veränderten Team angetreten. Trainer Oleg Snarok war auch mit 33 Spielern aus der KHL in die Schweiz gekommen. Schliesslich herrscht auch beim Weltmeister ein Konkurrenzkampf um die WM-Plätze.

Schweiz – Russland 3:2 (1:1, 1:0, 0:1, 0:0) n.P.

La Chaux-de-Fonds. – 5547 Zuschauer. – SR Kurmann/Vinnerborg, Espinoza/Tscherrig. – Tore: 10. Walker (Kukan) 1:0. 11. Galuzin (Tschernow) 1:1. 30. Hollenstein (Martschini) 2:1. 45. Plotnikow (Schirokow) 2:2. – Penaltyschiessen: Hollenstein -, Schirokow -; Martschini -, Soschnikow 0:1; Loeffel 1:1, Apalkow -; Suri 2:1, Soschnikow – (Pfosten). – Strafen: 6mal 2 Minuten gegen die Schweiz, 3mal 2 Minuten gegen Russland.

Schweiz: Conz; Helbling, Grossmann; Loeffel, Kukan; Schlumpf, Leeger; Genazzi; Martschini, Romy, Hollenstein; Rüfenacht, Almond, Suri; Bodenmann, Gaëtan Haas, Bieber; Walker, Sannitz, Scherwey; Herzog.

Russland: Murigin; Grigorjew, Jakowlew; Koledow, Blaschiewsky; Antipin, Mironow; Gawrikow, Jarulin; Plotnikow, Loktjonow, Schirokow; Kokarew, Awerin, Slepischew; Soschnikow, Apalkow, Kapow; Timkin, Galuzin, Tschernow.

Bemerkungen: Schweiz ohne Manzato (Ersatzgoalie), Bertschy, Froidevaux, Blum und Brunner (alle angeschlagen und/oder geschont). – 29. Timeout Russland. – 40. Pfostenschuss Schirokow. – Schüsse: Schweiz 23 (9-2-10-2); Russland 21 (6-10-4-1). – Powerplay-Ausbeute: Schweiz 0/2. – Russland 0/5.

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