Diego Benaglio hat in Wolfsburg den Stammplatz verloren, aber nie seine Haltung. Der Goalie verhält sich in einer heiklen Lage vorbildlich. Der Captain redet über seine Situation und zeitnahen Ziele.
Während acht Saisons stand Benaglio im Tor der «Wölfe» und stand wie kaum ein Zweiter VfL-Akteur für den Aufschwung der Fussball-Filiale des VW-Werks. Im vergangenen Sommer hat sich die Ausgangslage für den Schweizer Ex-Nationalspieler grundlegend verändert. Der Verein degradierte den langjährigen Teamleader zum Ersatzspieler.
Trotz der Rückstufung blieb der 33-Jährige Captain. In einem Interview mit der Nachrichtenagentur sda äussert sich der mehrfache EM- und WM-Teilnehmer zur Statusänderung: «Klar ist es unschön zu hören, vorläufig nur noch die Nummer zwei zu sein. Aber ich habe versucht, die Veränderung als neue Herausforderung zu akzeptieren. » Sein Standing innerhalb der Equipe ist nach wie vor hoch.
Benaglio betont, sich trotz der unschönen Entwicklung «keinen einzigen Tag gehen zu lassen». Auch einen Transfer habe er nicht in Erwägung gezogen. Er spricht von einer Momentaufnahme und sagt, die neue Rolle habe an seiner professionellen Einstellung zum Job nicht das Geringste verändert. «Ich arbeite täglich daran, das Maximum aus mir herauszuholen.»
Sein Weg in Wolfsburg sei noch nicht zu Ende. «Nur weil beruflich etwas unerwartet läuft, rüttle ich nicht gleich am grossen Bild. Nur weil ich jetzt nicht spiele, heisst das für mich nicht, alles infrage zu stellen und sofort zu flüchten.» Er habe vor, seinen bis 2019 fixierten Vertrag beim VfL zu erfüllen, und er wolle tatkräftig mithelfen, den Sinkflug des Bundesliga-Drittletzten zu stoppen.
«Ich habe mich immer aus absoluter Überzeugung entschieden, das Engagement in Wolfsburg fortzusetzen», so Benaglio. Er bereue seinen Entscheid während keiner Sekunde. «Solange der Körper mitmacht, solange ich so viel Spass habe, solange ich glaube, mithalten zu können, will ich weitermachen und mir keine Grenzen setzen.»