Diego Benaglio hielt das Schweizer Team gegen Ecuador mit seinen Paraden beim Stande von 1:1 im Spiel. Der Schweizer Goalie Benaglio betont, dass noch längst nichts erreicht ist.
Der Familienvater gab einen Tag nach dem Startsieg Auskunft – auch auf Portugiesisch. Benaglio spricht die Sprache seit seinem dreijährigen Gastspiel bei Nacional Funchal (Por) leidlich. Dies freute und überraschte die brasilianischen Medien. «Nicht alle kennen meinen Lebenslauf und deshalb machen sie hier in Brasilien manchmal grosse Augen, wenn ich sie in ihrer Sprache anspreche.»
Diego Benaglio, Sie haben gegen Ecuador in der letzten halben Stunde zwei entscheidende Paraden gezeigt. Fühlen Sie sich genauso als Matchwinner wie die Torschützen Admir Mehmedi und Haris Seferovic?
Diego Benaglio: «Solche Dinge sind mir sehr unwichtig. Es war ein Erfolg der Mannschaft und es wäre falsch, einen Spieler hervorzuheben. Alle haben gemeinsam gewonnen. Wir haben unheimlich viel Moral bewiesen und uns auch nach dem schwierigen Start nicht unterkriegen lassen.»
Beim Gegentor ging einiges schief. Die Abstimmung klappte nicht. Hätten Sie rauslaufen können?
Benaglio: «Ich als Goalie konnte nicht viel machen. Es war ein Freistoss nahe am Strafraum. Der Ball hatte eine kurze Flugbahn, da kann ich nicht rauslaufen. Aber man darf jetzt nicht alles in Frage stellen. In der Qualifikation haben wir so kaum Tore kassiert. Das Verteidigen von Freistössen und Cornern war sogar eine Stärke von uns.»
Nach einer schwachen ersten Halbzeit kam eine Steigerung und ganz am Ende sogar noch der Sieg. Wie schätzen Sie die Leistung der Mannschaft ein?
Benaglio: «Der Sieg ist sicher gut für die Moral. Aber jeder ist sich bewusst, dass wir besser spielen können. Es ist nicht oft der Fall, dass man an einer WM nach einer schlechten ersten Halbzeit noch gewinnen kann. Letztlich war es ein guter Auftakt von uns, aber auch nicht mehr. Keiner ist in Euphorie verfallen. Aber dass wir spät noch gewinnen konnten, spricht auch für die konditionelle Verfassung der Mannschaft. Wir sind auf dem guten Weg.»
2010 siegte die Schweiz zum Auftakt gegen Spanien und schied noch aus. Diesmal soll es anders laufen.
Benaglio: «Es ist eine andere Konstellation, weil wir am Sonntag gegen einen direkten Konkurrenten um den zweiten Rang gewonnen haben. Das wäre vor vier Jahren das Spiel gegen Chile gewesen. Wir haben von der letzten WM gelernt, dass ein Startsieg noch lange nicht bedeutet, dass es nur noch für uns läuft. Wir müssen uns jeder Aufgabe neu stellen. Aber die Art des Sieges gibt uns Auftrieb. So zu gewinnen, kann der Moral nur gut tun.»