Einen Tag nach seinem Rückzug aus der Schweizer Nati erklärt Diego Benaglio, wie sein Entschluss zustande gekommen ist. Der Entscheidungsprozess habe bereits vor der WM in Brasilien begonnen.
Am Tag nach seinem Rückzug aus dem Nationalteam äussert sich Diego Benaglio gegenüber der Sportinformation zu seinem Entscheidungsprozess. Er habe sich schon vor der WM in Brasilien erstmals ernsthaft mit dem Ende seiner SFV-Karriere befasst. Vor Reise nach Südamerika machte sich der 61-fache Internationale Gedanken zur Zukunft: «Da spürte ich bereits, dass es in diese Richtung gehen könnte.» Während der Endrunde habe er diese Gedanken aber komplett ausgeblendet, so der 30-jährige Captain des VfL Wolfsburg.
In den Wochen nach dem Achtelfinal-Out gegen Argentinien (0:1) habe er sich Zeit genommen, um alle Überlegungen exakt abzuwägen: «Ich wollte mir absolut sicher sein und nicht in einer emotionalen Verfassung irgendetwas entscheiden, das ich dann später einmal bereuen könnte.»
Die Dreifachbelastung im Klub, der in dieser Saison erstmals nach fünfjähriger Absenz wieder im Europacup vertreten sein wird, sei ein entscheidender Faktor gewesen. «Im Nationalteam wäre zeitlich eine vierte Aufgabe dazugekommen. Ich schaffe mir sicherlich einen gewissen Freiraum, der auch meinem engsten Umfeld zugute kommt.»
Mit dem Entscheid habe er sich nach bald 16-jähriger Laufbahn beim SFV natürlich schwergetan. Da seien «unheimlich viele schöne Momente dabei gewesen», die er «nie mehr vergessen» werde. Trotzdem kommt Benaglio zum Schluss: «Ich habe im richtigen Moment richtig entschieden.»
Am 8. September startet die Schweiz nun ohne ihre langjährige Nummer 1 gegen England zur EM-Ausscheidung. Auf der Goalie-Position sei die Auswahl sehr gut aufgestellt, ist Benaglio überzeugt. «Deswegen beschlich mich auch nie das Gefühl, die Mannschaft nun im Stich zu lassen.»