Belinda Bencic bezwingt am WTA-Turnier in Indian Wells mit Caroline Wozniacki erstmals in ihrer Karriere eine Top-5-Spielerin. Die 18-jährige Ostschweizerin gewinnt 6:4, 6:4 und steht im Achtelfinal.
Unter den Augen von Mentorin Martina Hingis startete Bencic verhalten. Bereits beim Stand von 1:2 kam Coach und Vater Ivan auf den Court, um zusätzliche Ratschläge zu erteilen. Beim ersten Duell mit Wozniacki hatte die Schweizerin im letzten Sommer in Istanbul noch mit der Höchststrafe von 0:6, 0:6 verloren. Diesmal agierte sie aber absolut auf Augenhöhe mit der ehemaligen Weltnummer 1 und Indian-Wells-Siegerin von 2011. Ein erstes Break von Bencic zum 3:2 konnte die Dänin noch wettmachen, nach der neuerlichen Führung zum 5:4 servierte die in Wollerau wohnhafte St. Gallerin ganz cool aus.
Im zweiten Satz gab es keinen Aufschlagverlust, ehe erstaunlicherweise die sechs Jahre ältere Wozniacki Nerven zeigte. Beim Stand von 4:4 beging sie gleich drei Rückhandfehler. Bencic nahm das Geschenk dankend an und verwertete nach 1:40 Stunde gleich ihren ersten Matchball zum wertvollsten Sieg ihrer Karriere.
«Als ich noch jünger war, war Caroline ein Idol und Vorbild für mich», verriet die freudestrahlende Bencic nach dem Sieg. «Sie war dann auch eine der freundlichsten Spielerinnen, als ich auf die Tour kam.» Dort hat sich die junge Schweizerin mittlerweile bestens etabliert. Sie liess sich vom wenig überzeugenden Saisonstart nie irritieren. «Ich spürte und spüre kein Druck», versichert sie. Drei verlorene Spiele, im Alter von 17 Jahren, kann man ja nicht wirklich als Loch bezeichnen.« Nun, eine Woche nach ihrem Geburtstag, ist sie als 18-Jährige noch immer ungeschlagen. »Der Schlüssel gegen Wozniacki war es, geduldig zu bleiben. Ich habe heute sehr solide gespielt. Ich denke aber, es geht noch besser.“
Im Achtelfinal trifft Bencic bereits in der Nacht auf Mittwoch (ca. 02.00 Uhr) auf die Serbin Jelena Jankovic (Ser/WTA 21), die sie am letzten US Open auf dem Weg in den Viertelfinal bezwungen hat. Die Chance, dies auch in Indian Wells zu schaffen, ist jedenfalls absolut intakt.