Bencic gewinnt gegen die Ex-Nummer 5 Bouchard

Belinda Bencic erreicht beim glänzend besetzten Premier-Turnier in Toronto die zweite Runde. Die Ostschweizerin setzt sich 6:0, 5:7, 6:2 gegen die Kanadierin Eugenie Bouchard durch.

Gut gespielt und stark gekämpft: Belinda Bencic zog in Toronto in die 2. Runde ein (Bild: SI)

Belinda Bencic erreicht beim glänzend besetzten Premier-Turnier in Toronto die zweite Runde. Die Ostschweizerin setzt sich 6:0, 5:7, 6:2 gegen die Kanadierin Eugenie Bouchard durch.

Ähnlich wie Timea Bacsinszky wenige Stunden zuvor vergab Bencic (WTA 20) gegen die fünf Plätze schlechter klassierte Bouchard im zweiten Satz die Chance auf einen klaren Sieg. Die Kanadierin wehrte beim Stand von 0:6, 4:5 aber einen Matchball der Schweizerin mit einer brillanten Vorhand ab. Im Gegensatz zu Bacsinszky behielt Bencic im entscheidenden Durchgang aber die Oberhand. Nach genau zwei Stunden verwertete sie mit einem präzisen Rückhand-Passierball ihren zweiten Matchball zum Sieg.

Bencic war brillant in die Partie gestartet. Im ersten Satz, den sie nach nur 23 Minuten 6:0 für sich entschied, unterlief ihr nur gerade ein unerzwungener Fehler. Die 21-jährige Kanadierin, vor zehn Monaten noch die Nummer 5 der Welt, konnte ihr fehlendes Selbstvertrauen nach einer desaströsen ersten Saisonhälfte mit acht Startniederlagen bei zwölf Turnieren nicht kaschieren. Doch sie steigerte sich und liess nach rund einer halben Stunde ihr unbestreitbares Können öfter aufblitzen.

Bouchard ging im zweiten Satz 3:0 in Führung, verlor dann aber erneut fünf Games in Serie. Mit der lautstarken Unterstützung von über 10’000 kanadischen Fans auf dem Centre Court in Toronto konnte sie das Blatt vorübergehend nochmals wenden und vom 3:5 zum 7:5 ihrerseits vier Spiele hintereinander für sich entscheiden. Im zweiten Satz stieg die Zahl der einfachen Fehler bei Bencic auf 17. Der Teenager mit Wohnsitz im Kanton Schwyz trotzte jedoch dem Publikum ebenso wie Windböen von bis zu 40 km/h.

«Es war ein schwieriges Spiel», bestätigte der Teenager. «Es ist nicht immer alles für mich gelaufen, aber ich habe immer gekämpft.» Es habe nicht viel Rhythmus gegeben, weil beide Spielerinnen versuchten, den Ball sehr früh zu spielen.

Im dritten Durchgang steigerte Bencic ihr Niveau noch einmal, reduzierte die Fehlerquote wieder, ohne aber von ihrem aggressiven Spiel abzuweichen. Mit einem frühen Break zum 2:1 kaufte sie der Blondine aus Montreal den Schneid ab und doppelte zum 5:2 nach. Diesmal liess sie sich den Vorsprung nicht mehr nehmen und gewann auch die zweite Begegnung gegen Bouchard nach dem Rasenturnier in Eastbourne, wo die Kanadierin bei klarem Rückstand wegen einer Bauchmuskel-Verletzung aufgeben musste.

Damals feierte Bencic in der Folge ihren ersten WTA-Turniersieg. Davon ist sie in Kanada noch weit entfernt. In der zweiten Runde trifft sie am Mittwochabend (ca. 21 Uhr) auf die dänische Weltnummer 5 Caroline Wozniacki. Im letzten Jahr fasste sie von der zweifachen US-Open-Finalistin und ehemaligen Weltranglistenersten in Istanbul eine 0:6, 0:6-Packung. In diesem Jahr setzte sich aber zweimal (in Indian Wells und in Eastbourne, wo Wozniacki schon früh aufgeben musste) die Schweizerin durch.

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