Belinda Bencic steht beim hervorragend besetzten WTA-Premier-Turnier in Toronto im Viertelfinal. Die 18-jährige Ostschweizerin gewinnt gegen die Deutsche Sabine Lisicki (WTA 24) 6:1, 1:6, 7:6 (7:3).
Bencic (WTA 20) und die vier Plätze schlechter rangierte Lisicki machten eine Art Achterbahn-Fahrt mit sich selber und ihrer Gegnerin. Die 18-jährige Ostschweizerin lieferte einen nahezu perfekten ersten Satz ab, den sie in nur 20 Minuten gewann. Bei der bisher einzigen Begegnung der beiden war sie von der Deutschen im letzten Juni beim Rasenturnier in Birmingham regelrecht vom Platz geschossen worden. Die 27 Asse Lisickis sind noch immer Rekord auf der WTA Tour. Diesmal kannte Bencic mit dem Aufschlag ihrer Gegnerin jedoch keinerlei Probleme. Sie erspielte sich drei Breakbälle – und nützte sie zum 1:0, 3:0 und 6:1 alle. Die Wimbledonfinalistin von 2013 hatte bei Service von Bencic hingegen keine Chance.
Im zweiten Satz wendete sich das Blatt komplett. Nun dominierte die 25-jährige Deutsche mit polnischen Wurzeln. Nach weniger als einer Stunde und einem weiteren 6:1 gingen die beiden Spielerinnen bereits in den dritten Satz – und da entwickelte sich endlich ein Kräftemessen auf Augenhöhe. Im ersten Game vergab Bencic gleich vier Breakbälle, wenig später machte es Lisicki besser und zog auf 3:1 davon. Bencic konterte jedoch sogleich mit dem Re-Break zum 2:3.
Danach hatten beide ihre Chancen. Bencic wehrte beim Stand von 4:5 einen Matchball mit einem brillanten Netzangriff ab, im folgenden Game konnte sie selber zwei Breakbälle nicht zum vielleicht entscheidenden Vorteil nützen. Bevor Bencic bei 5:6 erneut gegen den Verlust der Partie aufschlagen musste, liess sich die Deutsche noch am linken Handgelenk behandeln, doch die junge Schweizerin liess sich auch dadurch nicht aus der Fassung bringen.
Sie gewann ihr Aufschlagspiel zu null und in der Folge auch die ersten drei Punkte des abschliessenden Tiebreaks. Bencic geriet nie mehr in Rückstand und profitierte nach genau zwei Stunden von einem Vorhand-Fehler Lisickis zum 7:3.
Nun trifft sie am Freitag auf die Serbin Ana Ivanovic (WTA 6) oder die Slowenin Polona Hercog (WTA 71).