Der Höhenflug von Belinda Bencic geht auch in Cincinnati weiter. Nur zwei Tage nach ihrem Turniersieg in Toronto gewinnt die 18-jährige Ostschweizerin 7:5, 6:3 gegen Angelique Kerber.
Belinda Bencic hat einen Lauf. Sie knüpfte in Cincinnati genau dort an, wo sie in Toronto aufgehört hatte. Sie dominierte die fehlerhafte Kerber zunächst in allen Belangen und ging schnell 5:1 in Führung. Danach kam der Motor aber ins Stocken. Der auf Platz 11 eine Position vor Bencic eingestuften Deutschen gelang es, ihre Fehlerquote drastisch zu senken und wieder auf 5:5 heranzukommen. Doch wie bereits vergangene Woche bewies die Ostschweizerin ruhiges Blut, als es in die Entscheidung ging. Bencic breakte die Linkshänderin nochmals und holte sich nach 46 Minuten den ersten Satz.
Auch im zweiten Durchgang zog Bencic auf 3:1 davon, liess ihre Gegnerin zum 3:3 ausgleichen und schlug dann wieder zu. Überhaupt zeigte sie sich wesentlich effizienter als die oft mit sich selber hadernde Deutsche, die in diesem Jahr bereits vier Turniere – zuletzt vor zehn Tagen in Stanford (Kalifornien). So gelangen ihr aus sechs Möglichkeiten fünf Breaks, Kerber nutzte von elf Chancen nur drei.
Dies reichte Bencic, um auch das zweite Duell mit der Deutschen nach dem letztjährigen US Open für sich zu entscheiden. Mit einem Doppelfehler besiegelte Kerber nach 1:13 Stunden den Sieg. In der zweiten Runde trifft Bencic auf Flavia Pennetta (WTA 26). Die 15 Jahre ältere Italienerin hat das bisher einzige Duell mit der Schweizerin im vergangenen Jahr in Rom knapp gewonnen. Aktuell ist Bencic aber eine ganz andere Spielerin, auch wenn sie gestern eine gewisse Müdigkeit nicht verbergen konnte. Umso höher ist der Erfolg gegen Kerber einzustufen, die erst zum zweiten Mal in dieser Saison in der ersten Runde verlor.