Aus dem «Finale der beiden Päpste» während des WM-Endspiels am Sonntagabend wird wohl nichts: Papst Franziskus aus Argentinien und sein emiritierter Vorgänger Benedikt XVI. aus Deutschland dürften sich kaum gemeinsam vor dem Fernseher einfinden.
Dies, obwohl die Spekulationen dazu selbst von der Vatikan-Zeitung «Osservatore Romano» angeheizt wurden. «Das ist nicht so seine Sache», sagte ein Vatikan-Experte am Donnerstag der Nachrichtenagentur AFP über das Verhältnis von Benedikt XVI. zum Fussballsport. «Er ist kein Fussballfan.» Auch pflege der emeritierte Papst um 22.00 Uhr zu Bett zu gehen.
«Das würde für ihn eine unendliche Busse bedeuten, wenn er mit 87 Jahren zur Final-Übertragung 90 Minuten lang vor einem Fernseher sitzen müsste», sagte der Vatikan-Experte, der nicht namentlich genannt werden wollte, über Benedikt. «Er hat vielleicht noch nie in seinem Leben ein Spiel von Anfang bis Ende gesehen.» Benedikt sei ein ausgewiesener Theologe, Intellektueller und Pianist.
Die Spekulationen in der Presse und in sozialen Online-Netzwerken gründen sich offenbar auf die Fussball-Leidenschaft des aktuellen Papstes. Franziskus hatte vor der Begegnung zwischen der Nationalelf seines Heimatlandes Argentinien und der Schweiz scherzhaft zu einigen Schweizer-Gardisten, die für seine Sicherheit zuständig sind, gesagt: «Das gibt Krieg!»
Über die wirklichen Absichten von Franziskus für den Sonntagabend ist nichts Gesichertes bekannt. «Möglicherweise will er sich das Finale ansehen», sagte Vatikan-Sprecher Federico Lombardi. Dann aber vermutlich ohne seinen Vorgänger.