Der 34-jährige Unternehmer Benjamin Giezendanner (SVP) ist am Dienstag vom Aargauer Kantonsparlament zum Grossratspräsidenten für das Jahr 2017 gewählt worden. Der Grosse Rat bestimmte Bernhard Scholl (FDP) zum ersten Vizepräsidenten.
Giezendanner erhielt 133 Stimmen, dies bei einem absoluten Mehr von 68 Stimmen. Als neuer höchster Aargauer löst er den bisherigen Grossratspräsidenten Marco Hardmeier (SP) aus Aarau ab.
Giezendanner wohnt in Rothrist und ist seit 2001 Mitglied des Grossen Rats. Er ist der jüngste Sohn des Aargauer SVP-Nationalrats Ulrich Giezendanner. Vater Giezendanner sass von 1989 bis 1991 als Vertreter der damaligen Auto-Partei ebenfalls im Grossen Rat. Seit 1991 ist er Nationalrat.
Der neugewählte Grossratspräsident Giezendanner ist operativer Chef der Giezendanner Transport AG in Rothrist.
Vizepräsident geht an FDP
Der 65-jährige Chemiker Bernhard Scholl (FDP) aus Möhlin wurde zum ersten Vizepräsidenten gewählt. Er erhielt 100 Stimmen, dies bei einem absoluten Mehr von 63 Stimmen.
Scholl gehört nach einem Unterbruch seit 2014 wieder dem Kantonsparlament an. Wenn alles nach Plan läuft, so dürfte der Fricktaler Scholl 2018 zum höchsten Aargauer gewählt werden.
Zweite Vizepräsidentin ist in diesem Jahr die 57-jährige Renata Siegrist-Bachmann (GLP) aus Zofingen. Sie ist seit 2013 Mitglied des Grossen Rats.
An der ersten Sitzung des im Oktober neu gewählten Parlaments wurden die 139 anwesenden Mitglieder für die Legislaturperiode 2017/2020 in die Pflicht genommen. Einzig die SVP-Grossrätin Martina Bircher aus Aarburg fehlte.
Die Sitzverteilung in den kommenden vier Jahren sieht wie folgt aus: SVP 45, SP 27, FDP 22, CVP 17, Grüne 10, GLP 7 , EVP 6, BDP 4 und EDU 2. Insgesamt 110 bisherige Grossrätinnen und Grossräte schafften die Wiederwahl.
Die Eröffnungsansprache hielt FDP-Grossrat Herbert H. Scholl als sogenannter Alterspräsident. Der 68-Jährige aus Zofingen gehört seit 1981 dem Grossen Rat an. «Als Mitglieder des Grossen Rats haben wir in erster Linie unserem Kanton und nicht unserer Partei zu dienen», sagte Scholl.