Benjamin Weger will sich nicht unter Druck setzen lassen

Für Benjamin Weger erfolgt heute mit dem Sprint der Auftakt zu seinen zweiten Winterspielen. Der beste Schweizer Biathlet will sich nicht unter Druck setzen lassen.

Will sich nicht verrückt machen lassen: Benjamin Weger (Bild: Si)

Für Benjamin Weger erfolgt heute mit dem Sprint der Auftakt zu seinen zweiten Winterspielen. Der beste Schweizer Biathlet will sich nicht unter Druck setzen lassen.

Vor vier Jahren war für Weger eine letzte Teilnahme an den Junioren-Weltmeisterschaften vorgesehen gewesen. Doch schliesslich ging die Reise für den Athleten des SC Obergoms nicht nach Torsby in Schweden, sondern nach Vancouver. Weger, damals einer der weltbesten Junioren seines Jahrgangs, wollte sich nach Erfüllung der Selektionsvorgaben die Olympia-Chance nicht entgehen lassen.

Die Erfahrungen von Vancouver waren für ihn bereits im Vorfeld der Spiele in Sotschi hilfreich. Meist handle es sich bei den teils ungewohnten Olympia-Abläufen um nichts Grosses, aber auch dies müsse erst verinnerlicht werden. «Ich kann etwas gelassener an die Sache herangehen, schliesslich weiss ich, dass ich das ganze Drumherum bei Olympia schon einmal bewältigen konnte.» Wie jeder Wintersportler hatte auch Weger die Spiele in Sotschi seit Beginn des neuen Olympiazyklus im Hinterkopf. «Mit der Reise nach Zürich zum Flughafen hat alles, auf was man in den letzten Jahren hingearbeitet hat, schnell Hand und Fuss bekommen. Da hat es schon begonnen zu kribbeln.»

Streckenprofil als Vorteil

Die letzten Weltcup-Wettkämpfe der Biathleten liegen bereits drei Wochen zurück. Für Weger waren die Auftritte in Antholz (It) mit den Rängen 48 (Sprint) und 36 (Verfolgung) nicht förderlich für das Selbstvertrauen. Aus dem Konzept bringen lässt er sich deswegen aber nicht. Einerseits stimmen ihn die Resultate im Training danach im Südtirol zuversichtlich, andererseits weiss Weger, dass ihm die selektive Olympia-Strecke mit ihren vielen Anstiegen entgegenkommt. «Je anspruchsvoller die Strecke, desto besser für mich», freut sich der Walliser, der in der Loipe im Normalfall zu den besten zehn im Weltcup gehört. «Ich kann vom ersten Tag an voll angreifen.»

Auf seine Ziele im «Laura Biathlon Center» oberhalb von Krasnaja Poljana angesprochen, wollte sich Weger vor seinem ersten Einsatz am Samstag im Sprint nicht auf eine bestimmte Rangierung festlegen. Sein persönliches Ziel sei es, mit einem zufriedenen Gefühl nach Hause zu reisen. Als bestes Weltcup-Ergebnis steht für Weger in diesem Winter ein 5. Rang im Verfolgungsrennen von Le Grand Bornand (Fr) zu Buche. «Da kann ich doch nicht sagen, ich sei nur mit einer Medaille zufrieden, das wäre vermessen», stellte der Zeitsoldat klar. «Natürlich wäre eine Olympia-Medaille etwas vom Grössten, aber ich will mich nicht verrückt machen lassen.»

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