Vor dem Hintergrund der Syrien-Krise haben russische Berichte über Raketenabschüsse im Mittelmeer Angst vor einer Eskalation ausgelöst. Doch die «ballistischen Objekte», die von russischen Radars gemeldet wurden, kamen von einem israelischen-amerikanischen Raketentest.
Ein Sprecher des Verteidigungsministeriums sagte russischen Nachrichtenagenturen, eine Radarstation in Armawir nahe dem Schwarzen Meer habe um 08.16 Uhr MESZ den Abschuss von zwei ballistischen «Objekten» festgestellt.
«Die Flugbahn dieser Objekte verläuft von dem zentralen Teil des Mittelmeers in Richtung der östlichen Mittelmeerküste», zitierte Interfax den russischen Sprecher. Dort liegen Syrien und Israel. Präsident Wladimir Putin sei über den Abschuss unterrichtet worden, hiess es weiter. Wer für den Start verantwortlich war, wurde nicht berichtet.
Raketenabwehr-Test Israels
Eine Sprecherin des Verteidigungsministeriums in Tel Aviv bestätigte später, im Rahmen des Manövers sei eine Rakete als Ziel abgefeuert worden. Der Raketenstart gehöre zum Test eines von den USA finanzierten Abwehrsystems. Zu einem möglichen zweiten Raketenstart machte sie keine Angaben.
Die USA und andere Staaten diskutieren über einen Militärschlag gegen Ziele in Syrien als Reaktion auf mutmassliche Giftgasangriffe der Regierung von Präsident Baschar al-Assad. Im Mittelmeer befinden sich unter anderem fünf amerikanische Zerstörer. Diese haben Marschflugkörper an Bord, die jedoch keine ballistische Flugbahn haben.
Experten sehen einen US-Raketenangriff als wahrscheinlich, sollte Präsident Barack Obama eine Strafaktion anordnen. Nach seinem Willen soll der Kongress in Washington über einen Einsatz entscheiden.