Schlitteln ist im Vergleich zum Skifahren einfacher – aber nicht unbedingt ungefährlicher. Jedes Jahre ende der Schlittelspass für 7300 Personen beim Arzt, warnt die Beratungsstelle für Unfallverhütung (bfu). Sie empfiehlt, beim Schlitteln einen Helm zu tragen.
Obwohl über zwei Drittel der Schlittelunfälle nur Verletzungen wie Verstauchungen, Zerrungen, Prellungen oder Brüche zur Folge hätten, käme es beim Schlitteln auch zu folgenschweren Unfällen, schreibt die bfu in einer Mitteilung vom Dienstag. So seien in den letzten zehn Jahren acht Personen beim Schlitten fahren ums Leben gekommen.
Ein Grossteil der Unfälle geschehe, weil viele Leute die Regeln beim Schlitteln nicht kennen würden, zu schnell unterwegs seien oder ihre Fähigkeiten überschätzten. Zu den Schlittelregeln gehöre, auf andere Rücksicht zu nehmen, Geschwindigkeit und Fahrweise dem Können anzupassen oder die Fahrspur des Vorderen zu respektieren.
Schlecht steuerbare Davoser
Als Schlitten empfiehlt die Beratungsstelle einen Rodel. Dieser sei aufgrund seiner beweglichen Konstruktion sehr gut lenkbar und rutsche auf Eis und in Kurven nicht weg. Klassische Holzschlitten wie «Davoser» oder «Grindelwaldner» seien hingegen starr gebaut und daher schlecht steuerbar.
Der Bob sei für flache bis mittelsteile Hänge sowie auf weichem und nassem Schnee geeignet. Auf festen und vereisten Unterlagen sei er aber sehr schnell und kaum steuer- und bremsbar.
Zudem gelte auch beim Schlitteln das Motto «Kluge Köpfe schützen sich». Darum gehöre zum Wintervergnügen ein Schneesporthelm, eine Brille und nach Möglichkeit hohe Schuhe mit Bremshilfen.
Während sich auf den Skipisten der Helm bei 92 Prozent der Sportler durchgesetzt habe, sei dies beim Schlitteln noch keine Selbstverständlichkeit. Eine Erhebung der bfu habe gezeigt, dass jede und jeder Zweite ohne Helm schlittle. Erfreulicherweise sei die Helmquote aber bei Kindern unter sechs Jahren angestiegen.
Aber ob mit oder ohne Helm, eine Regel gelte für alle: «Schlitteln Sie nicht Kopf voran!»