Wegen Zeckenstichen sind dieses Jahr in der Schweiz bisher rund 14’600 Menschen zum Arzt gegangen. Das ist deutlich mehr als in den Vorjahren.
In den letzten zwei Jahren waren im gleichen Zeitraum jeweils weniger als 10’000 Arztbesuche wegen Zeckenstichen registriert worden. Der diesjährige Wert sei der höchste seit der Einführung der Überwachung 2008, schreibt das Bundesamt für Gesundheit (BAG) in seiner am Freitag aktualisierten Statistik.
Die Zahl der Erkrankungen wegen Zecken stieg weniger stark an. Bis Ende vergangener Woche gab es geschätzte 5400 Fälle von Lyme-Borreliose. Diese Zahl bewege sich im langjährigen Rahmen, schreibt das BAG. Im Vergleich zu der Vorjahresperiode sind es indes fast 2000 mehr.
An Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) erkrankten dieses Jahr bisher 72 Personen. Ein noch höherer Wert wurde zuletzt 2011 verzeichnet, als über 90 Fälle gemeldet wurden. 2006 waren es sogar über 100 gewesen.
Wegen der milden Temperaturen im Januar und Februar hat die Zeckensaison dieses Jahr hierzulande besonders früh begonnen. Zecken werden bei etwa 7 Grad Celsius aktiv. Hochsaison haben die kleinen Blutsauger vor allem in den Monaten Mai und Juni.
Die häufigsten Erkrankungen durch Zeckenstiche sind die Lyme-Borreliose und die Hirnhautentzündung FSME. Gegen letztere ist eine Schutzimpfung möglich, gegen Borreliose nicht.
Zeckenstiche und Borreliose-Erkrankungen werden seit 2008 durch das freiwillige Sentinella-Meldesystem erfasst. In diesem Netzwerk melden Grundversorger wöchentlich ihre Beobachtungen. Diese werden dann auf die ganze Schweiz hochgerechnet.