Gesundheitsbehörden schlagen Alarm: Schon fünf Menschen sind in China am bislang kaum bekannten Vogelgrippe-Virus H7N9 gestorben. Die Behörden haben Spitäler in einigen grossen Städten in erhöhte Alarmbereitschaft versetzt.
Bislang ist noch nicht klar, wie sich die Patienten angesteckt haben. Landwirtschaftsbehörden fanden das Virus aber in Proben von Tauben auf einem Marktplatz in Shanghai, wie die amtliche Nachrichtenagentur Xinhua berichtete.
Die Gesundheitsbehörden kündigten eine umfassende Kooperation mit der Weltgesundheitsorganisation (WHO) an. «China wird einen offenen und transparenten Austausch mit der WHO aufrechterhalten», versprachen die Behörden laut Xinhua.
Bislang sind elf Menschen offiziell mit dem Virus infiziert. Fünf von ihnen sind gestorben.
Hinweise auf Anpassung an Säugetiere
Bei den Patienten war nach WHO-Angaben eine Variante des Vogelgrippe-Erregers H7N9 festgestellt worden, die Zeichen für eine Anpassung an Säugetiere enthalte. Das habe eine Gen-Analyse ergeben.
So könne das Virus an die Zellen von Säugetieren andocken. Es wachse zudem etwa bei der normalen Körpertemperatur von Säugetieren, während Vögel zumindest tagsüber eine höhere Temperatur haben.
Die Gruppe der H7-Viren befällt normalerweise Vögel. Die WHO hatte jedoch zwischen 1996 und 2012 auch infizierte Menschen in den Niederlanden, Italien, Kanada, den USA, Mexiko und Grossbritannien registriert.
Bisher habe das Virus Bindehautentzündung und eine leichte Entzündung der Atemwege hervorgerufen. Lediglich ein Mensch in den Niederlanden sei an dem Erreger gestorben.
Mit H und N werden die Eiweisse der Virushülle Hämagglutinin und Neuraminidase abgekürzt, von denen es jeweils verschiedene Strukturen gibt.