In Thailand ist die Zahl der Toten durch das Hochwasser auf über 500 gestiegen. Und eine baldige Besserung der Lage ist nicht in Sicht. In der Hauptstadt Bangkok müssen die Behörden weiter hilflos zusehen, wie immer neue Strassen überschwemmt werden.
Es wurden weitere Evakuierungen angeordnet. Das von schweren Regenfällen seit Juli ausgelöste Hochwasser ist das folgenschwerste in Thailand seit einem halben Jahrhundert. Die Schäden werden umgerechnet auf bis zu 16 Milliarden Franken geschätzt.
Nach Angaben der thailändischen Regierung vom Sonntag kamen in den Fluten inzwischen seit Beginn der Überschwemmungen Ende Juli landesweit 506 Menschen um. Die meisten Opfer seien ertrunken, einige wenige starben auch durch Stromschläge, die mit den Überschwemmungen zusammenhingen.
In der Hauptstadt Bangkok gab es bislang keine Opfer zu beklagen. 8 der 50 Bezirke wurden bisher wegen des Hochwassers evakuiert, insgesamt 20 Quartiere sind von den Fluten betroffen. Helfer kämpften weiterhin verzweifelt gegen eine Überflutung des Zentrums der Millionenmetropole.
Sie errichteten am Wochenende einen sechs Kilometer langer Damm aus tonnenschweren Sandsäcken, um die Innenstadt trocken zu halten. Bislang ist das Herz der Hauptstadt mit ihren Büros, Fünf-Sterne-Hotels, Einkaufszentren und Luxus-Wohnvierteln von den Wassermassen verschont geblieben.
Öffentlicher Verkehr teils betroffen
Die Flut erreichte hingegen den auch bei Touristen beliebten Chatuchak-Markt im Norden der Stadt. Dieser blieb trotz des kniehohen Wassers zwar geöffnet, viele der Geschäfte hatten am Sonntag aber geschlossen.
Überschwemmt wurde zuletzt eine Strasse unter der Hochbahn-Station Mo Chit. Es ist der nördlichste Halt dieses Bahnsystems in der Hauptstadt. Die Strasse war weiter befahrbar und auch die Bahn war weiter in Betrieb; der Fall zeigt aber, wie wenig die Behörden gegen das Hochwasser unternehmen können.
Mo Chit liegt nur wenige Kilometer nördlich des zentralen Geschäftsviertels von Bangkok. Das Hochwasser hat zwar inzwischen auch schon die drei nördlichsten U-Bahn-Stationen in Bangkok erreicht, die Bahnhöfe sind aber alle weiter in Betrieb.