Berg- und Talfahrt an Mailänder Börse am Wahltag in Italien

Die Aussicht auf ein Patt zwischen den politischen Lagern in Italien hat am Montagabend dem Euro stark zugesetzt. Die Gemeinschaftswährung sackte auf Kurse unter 1,31 Dollar und 1,22 Franken ab.

Die Wahlen in Italien sorgten für ein Auf und Ab an der Börse (Symbolbild) (Bild: sda)

Die Aussicht auf ein Patt zwischen den politischen Lagern in Italien hat am Montagabend dem Euro stark zugesetzt. Die Gemeinschaftswährung sackte auf Kurse unter 1,31 Dollar und 1,22 Franken ab.

Der Euro rutschte zeitweise bis auf 1,3048 Dollar herab. Gegen Mittag hatte die Gemeinschaftswährung noch von Spekulationen profitiert, das Mitte-Links-Bündnis würde die Wahlen doch für sich entscheiden können, und war bis auf 1,3319 Dollar geklettert.

Auch gegenüber dem Schweizer Franken verlor der Euro am Montagabend an Wert. Zeitweise fiel er auf 1,2155 Franken, nachdem er am Nachmittag noch auf über 1,23 Franken gestiegen war.

Italienische Staatsanleihen gerieten stark unter Druck, was die Renditen auf 4,58 Prozent in die Höhe trieb. Am Mittag hatten die Renditen noch bei 4,17 Prozent gelegen.

Die Aussicht auf eine politische Blockade in Italien schickte auch die US-Börsen auf Talfahrt. Der Dow-Jones-Index der Standardwerte schloss 1,5 Prozent im Minus auf einem Stand von 13’784 Punkten. Der breiter gefasste S&P-500 büsste 1,8 Prozent auf 1487 Zähler ein.

Die Börse in Mailand hatte mit einer Berg- und Talfahrt auf den ungewissen Ausgang reagiert. Der Leitindex FTSE Mib schloss am Montag zwar 0,73 im Plus. Zuvor hatten Prognosen über einen Sieg des Mitte-Rechts-Bündnisses des früheren Regierungschefs Silvio Berlusconi im Senat aber satte Kursgewinne von fast 4 Prozent wieder abschmelzen lassen und den Leitindex kurzzeitig sogar ins Minus geschickt.

Gewinne in Asien

Die Aktienmärkte in Asien verbuchten am Montag überwiegend Gewinne. Einen besseren Wochenstart verhinderten der ungewisse Ausgang der Parlamentswahl in Italien und das schwächere Wachstum der chinesischen Industrie.

Bejubelt wurde an den Börsen dagegen die erwartete Berufung des Präsidenten der Asiatischen Entwicklungsbank Haruhiko Kurado zum japanischen Notenbankchef. Er gilt als Vertreter einer aggressiven Politik des billigen Geldes.

„Das bedeutet, dass der japanische Yen wohl weiter an Wert verlieren wird“, sagte ein Analyst. Die Börse in Tokio verbuchte deshalb deutliche Gewinne. Der 225 Werte umfassende Nikkei-Index legte um 2,4 Prozent auf 11’662 Punkte zu.

Er schloss damit auf dem höchsten Stand seit viereinhalb Jahren. Der breiter gefasste Topix-Index stieg um 1,8 Prozent auf 980 Punkte. Zu den grossen Gewinnern zählten Exportwerte, weil ein billigerer Yen ihre Produkte im Ausland billiger macht und damit die Absatzchancen steigen.

Der MSCI-Index für Aktienmärkte ausserhalb Japans legte dagegen nur um 0,1 Prozent zu. „Alles wartet auf das Wahlergebnis in Italien“, begründeten Analysten.

Die Aktienkurse in Hongkong legten um 0,1 Prozent zu, die Börse in Shanghai gewann 0,5 Prozent. In Südkorea fielen die Kurse um 0,5 Prozent.

Nächster Artikel