Bergfinken sorgen für Naturschauspiel in der Nordwestschweiz

Tausende von Bergfinken sorgen derzeit im Raum Basel für ein spektakuläres Naturschauspiel. Sie ziehen auf der Futtersuche in riesigen Schwärmen herum, wie ein Sprecher der Vogelwarte Sempach LU der Nachrichtenagentur sda erklärte.

Tausende Bergfinken vereinigen sich zu einem Schwarm (Archiv) (Bild: sda)

Tausende von Bergfinken sorgen derzeit im Raum Basel für ein spektakuläres Naturschauspiel. Sie ziehen auf der Futtersuche in riesigen Schwärmen herum, wie ein Sprecher der Vogelwarte Sempach LU der Nachrichtenagentur sda erklärte.

Grund ist ein riesiger Schlafplatz in einem Waldstück südöstlich des deutschen Ortes Schopfheim, unweit der Schweizer Grenze. Dort haben sich etwa Mitte Dezember zwei bis drei Millionen Bergfinken zu einer Schlafgemeinschaft versammelt, wie Matthias Kestenholz, Marketingleiter der Vogelwarte, sagte.

Auf Futtersuche

Tagsüber würden dann die Bergfinken in alle Himmelsrichtungen ausschwärmen, um auf Futtersuche zu gehen. Da könnten durchaus grosse Schwärme von mehreren zehntausend oder sogar hunderttausend Vögeln beobachtet werden.

«Das ist ein unglaubliches Naturschauspiel und übersteigt das Vorstellungsvermögen», sagt Kestenholz. Nicht nur eingefleischte Vogelfans seien davon jeweils fasziniert.

Am liebsten fressen die Bergfinken die Früchte der Buchen, die Buchnüsschen. Sie liegen in Buchenwäldern am Boden. Da der Schwarzwald vorwiegend aus Fichten bestehe, würden sich die Buchfinken halt mehrheitlich Richtung Schweiz orientieren, erklärt Kestenholz. Denn im Jura und in der Umgebung von Basel gebe es ausgedehnte Buchenwälder.

Wie lange die Bergfinken ihren Schlafplatz noch benutzen werden, ist ungewiss. Sobald eine grosse Schneedecke liege, bestehe die Tendenz, dass ein Schlafplatz aufgelöst werde. Spätestens im Verlauf des Monats März löse sich der Schwarm dann aber ohnehin wieder auf: «Dann fliegen die Bergfinken wieder Richtung Skandinavien, wo sie eigentlich auch herkommen», sagt Kestenholz.

Im Sommer in Skandinavien

Im Sommerhalbjahr gibt es in der Schweiz deshalb keine Bergfinken mehr. Dann sind sie in den nordischen Wäldern anzutreffen, wo sie sich vorwiegend von Insekten ernähren.

Grosse Schwärme von Bergfinken gibt es auch in der Schweiz immer wieder. In Liestal BL hatte sich beispielsweise im Winter 1977/78 ein grosser Schwarm niedergelassen. Grössere Schwärme gab es in den letzten Jahrzehnten auch im Aargau oder im Jura. Im laufenden Jahr hat ein Bergfinkenschwarm zudem die Region von La Joux FR als Schlafplatz ausgewählt.

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