Bergführer in traditioneller Kluft lancieren Matterhorn-Jubiläum

Mit einem Bergführerfest auf dem Gornergrat sind am Freitag die Feierlichkeiten zum 150-Jahr-Jubiläum der Erstbesteigung des Matterhorns lanciert worden. Rund fünfzig der Bergführer stiegen in Kostümen aus der Zeit der Erstbesteigung auf den Berg.

Auch Bergführer Kilian Volken, CVP-Präsident Christoph Darbellay und der Walliser Bergführer und Hotelier Art Furrer (v.l.n.r.) nahmen am Bergführerfest auf dem Gornergrat teil. (Bild: sda)

Mit einem Bergführerfest auf dem Gornergrat sind am Freitag die Feierlichkeiten zum 150-Jahr-Jubiläum der Erstbesteigung des Matterhorns lanciert worden. Rund fünfzig der Bergführer stiegen in Kostümen aus der Zeit der Erstbesteigung auf den Berg.

Der berühmteste Berg der Alpen hat weltweit zahlreiche Doppelgänger, wie eine ebenfalls am Freitag eröffnete Ausstellung des Alpinen Museums zeigt. Nicht weniger als 238 weitere Matterhörner gibt es weltweit. Davon werden 22 in der Ausstellung gezeigt.

Für Besucher liegen 100’000 Papierbögen mit Bildern bereit, welche mitgenommen werden dürfen. Die Ausstellung beleuchtet damit die immense Strahlkraft des Matterhorns, welches längst ein Weltenbürger geworden ist.

Für das ohnehin von vielen Touristen besuchte Zermatt bedeutet das Jubiläum dennoch ein Ausnahmezustand. Zwischen dem 9. Juli und Ende August wird auf dem Gornergrat das Theater «The Matterhorn Story» aufgeführt.

Ein Ensemble von 40 Schauspielern zeichnet die dramatische Erstbesteigung des Matterhorns vom 14. Juli 1865 nach. Damals waren sieben Personen um den Engländer Edward Whymper zum Berg aufgebrochen. Nur Whymper und die einheimischen Führer Vater und Sohn Taugwalder kehrten von der Expedition zurück.

Tag der Stille am 14. Juli

Seit der Erstbesteigung vor 150 Jahren kamen nicht weniger als 500 Personen am Matterhorn ums Leben. In Gedenken an die Verunglückten wird der ansonsten so oft bestiegene Berg am 14. Juli einen ganzen Tag in Ruhe gelassen.

Vor und nach diesem Tag der Stille wird aber auch am Berg gefeiert. Am Abend des 13. Juli wird die Route der ersten Seilschaft erleuchtet. Am 17. Juli kommt es dann zu Jubiläumsbesteigung über alle vier Grate des 4478 Meter über m.ü.M hohen Berges.

Einweihung der neuen Hörnlihütte

Die Seilschaften stammen aus Italien, England, Frankreich und der Schweiz und repräsentieren damit die an der Erstbesteigung beteiligten Nationen. Bereits am 1. Juli wird die neue Hörnlihütte wiedereröffnet, welche für die Bergsteiger als Ausgangspunkt dient.

Die Hütte wird am 14. Juli feierlich eingeweiht. Sie wurde wegen des Ansturms von Bergsteigern gar verkleinert und bietet noch 130 Schlafplätze – 50 weniger als bisher. Hingegen wird sie mehr Komfort bieten.

Zermatt ist gerüstet

Der Ferienort Zermatt hat sich derweil für die vielen erwarteten Gäste gerüstet. Seit Dezember 2014 verkehren die Züge nach Zermatt im Halbstundentakt. Auch bei der Zahnradbahn auf den Gornergrat wird die Kapazität erhöht.

Die 120 Hotels sind noch nicht ausgebucht, während der Feierlichkeiten dürfte aber die Belegung von 70 Prozent überschritten werden. Das Jubiläum gebe Zermatt die Gelegenheit, sich in einem schwierigen touristischen Umfeld gut zu positionieren, sagte Daniel Luggen, Direktor von Zermatt Tourismus.

«Viele Schweizer haben das Matterhorn noch nie mit eigenen Augen gesehen. Dieser Sommer ist eine gute Gelegenheit, diese Lücke zu schliessen», sagte Luggen. Auch für jene, welche es nicht ins Mattertal schaffen, bleibt das Matterhorn nicht weit entfernt.

Mit dem Projekt Mammut 360 kann das Matterhorn virtuell Schritt für Schritt über die 1917 eingeweihte Solvayhütte, welche als Notbiwak auf 4003 Metern dient, bestiegen werden. So können auch Nicht-Alpinisten die Aussicht vom Gipfel einmal geniessen.

http://www.zermatt.ch/150

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