US-Banken sind nach Angaben der „New York Times“ zum Ziel gross angelegter Cyber-Angriffe geworden. Dem Bericht zufolge werden bei den Angriffen die Webseiten durch eine Masse an Informationsanfragen lahmgelegt.
Jedoch würden nicht wie sonst üblich einzelne PCs für konzertierte Angriffe genutzt, sondern ganze Rechenzentren. Am Mittwoch waren die 20 grössten US-Banken von einer solchen Angriffswelle betroffen.
Eine Gruppe namens Izz ad-Din al-Qassam Cyber Fighters bekannte sich dazu. „In der US-Regierung besteht kein Zweifel daran, dass der Iran hinter diesen Angriffen steckt“, sagte der Experte James Lewis vom Center for Strategic and International Studies der Zeitung.
Nach Angaben des auf Computersicherheit spezialisierten Unternehmens Radware gab es die ersten derartigen Angriffe im September des vergangenen Jahres. „Wir sehen gerade einen dauerhaften Angriff auf einen Industriesektor, wie wir es nie zuvor erlebt haben“, sagte Radware-Vizechef Carl Herberger.
Der Iran wurde nach eigenen Angaben seinerseits bereits Opfer von Cyber-Angriffen. Im April 2012 hatte das Ölministerium in Teheran von einer Internet-Attacke auf die iranischen Ölanlagen gesprochen. Im Jahr 2010 hatte der Computerwurm Stuxnet einen Teil der Zentrifugen zur Urananreicherung in der Atomanlage Natans lahmgelegt.
Teheran machte die USA und Israel verantwortlich. Die beiden Länder sind die grössten Kritiker des iranischen Atomprogramms, hinter dem sie das Streben nach einer Bombe vermuten. Die internationale Gemeinschaft hat wegen des Atomprogramms Sanktionen gegen den Iran verhängt.