Bericht zeigt eine Kette von Mängeln bei „Costa“-Unglück

Eine Kette von Unterlassungen, Irrtümern und Mängeln hat einem Bericht zufolge zum Kentern des Kreuzfahrtschiffes „Costa Concordia“ geführt. Vor allem habe an Bord sprachliche Verwirrung geherrscht.

Das verunglückte Kreuzfahrtschiff "Costa Concordia" (Bild: sda)

Eine Kette von Unterlassungen, Irrtümern und Mängeln hat einem Bericht zufolge zum Kentern des Kreuzfahrtschiffes „Costa Concordia“ geführt. Vor allem habe an Bord sprachliche Verwirrung geherrscht.

So habe der indonesische Steuermann zweimal die Anweisungen des Kapitäns Francesco Schettino über die auszuführenden Manöver nicht verstanden. Das berichtete die römische Zeitung „La Repubblica“ am Donnerstag unter Berufung auf einen 270 Seiten starken Gutachter-Bericht, der noch nicht offiziell veröffentlicht worden ist.

Dass der Schiffbruch vor der toskanischen Insel Giglio so folgenschwer sein konnte, werde dem Bericht zufolge auch auf verletzte Sicherheitsnormen und eine ungenügend vorbereitete Crew zurückgeführt. „Das hätte die Reederei Costa verhindern können und müssen“, schreibt „La Repubblica“.

Die Reederei dagegen hat wiederholt den Kapitän allein für die Havarie verantwortlich gemacht, weil er für die Routenplanung zuständig sei und das Schiff eigenmächtig zu nahe an die Insel herangefahren habe. Sie wies auch am Donnerstag in einer Mitteilung alle Vorwürfe als gegenstandslos zurück. Das Gutachten müsse offen diskutiert werden.

Bei dem Schiffsunglück vor der italienischen Küste waren Anfang Januar 32 Menschen ums Leben gekommen. Das Schiff hatte einen Felsen gerammt und war dann mit 4200 Passagieren und Crew-Mitgliedern an Bord gekentert.

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