Unter all den schrillen, aufwühlenden und hippen Filmen der Berlinale finden sich auch kleine Trouvaillen: Oliver Schwarz, der in Bern und Berlin studiert hat, tritt im Kurzfilmwettbewerb mit «Traumfrau» an und darf sich durchaus Chancen ausrechnen. Er hat eine Beziehungsgeschichte unterkühlt ironisch in Szenegesetzt.
Mann findet Traumfrau. Frau ist gehbehindert. Trotzdem ist das Paar glücklich. Das wäre an sich banal, wäre die Traumfrau nicht – eine Puppe. (Die Idee ist in «Air Doll» schon Hirokazu Koreeda eingefallen, dort emanzipiert sich die Puppesogar noch und fängt an zu leben.) Solide quadriert und absurd getextet öffnet «Traumfrau» eine ganz eigenen, kleine Welt, im Konzert der Grossen.