Die 66. Berlinale erzählt in ihrer Retrospektive deutsch-deutsche Filmgeschichte. Unter dem Titel «Deutschland 1966 – Filmische Perspektiven in Ost und West» zeigen die Internationalen Filmfestspiele Berlin 2016 Filme, die Wendepunkte im deutschen Kino waren.
Vor 50 Jahren habe Aufbruchstimmung geherrscht, so die Berlinale am Dienstag. «Im Westen stellen sich Autorenfilmer den Widersprüchen der Wirtschaftswunderzeit, im Osten hinterfragen junge Regisseure den sozialistischen Alltag.»
Während dem Neuen Deutschen Film der internationale Durchbruch gelang, wurde in der DDR nach dem 1. Plenum des Zentralkomitees der SED fast die Hälfte der DEFA-Spielfilme verboten, die 1966 eigentlich in die Kinos kommen sollten.
«Der parallele Aufbruch zu Neuem erfährt ein abruptes Ende. Der verpassten Chance einer wechselseitigen Rezeption setzt die Retrospektive eine Zusammenschau entgegen», heisst es.
Gezeigt werden 20 Spiel- und Dokumentarfilme, darunter Peter Schamonis «Schonzeit für Füchse», Volker Schlöndorffs «Der junge Törless», Hermann Zschoches «Karla» und Jürgen Böttchers «Jahrgang 45».