Holländer sind gut gelaunt, Schweizer geben bei Stadtführungen reichlich Trinkgeld, Westfalen sind eher knauserig: So hat es der Berliner Touristen-Guide Christian Seltmann erlebt. Er hat über seine Erlebnisse ein Buch geschrieben.
Mehrere Jahre lang hat Seltmann Touristen Berlin gezeigt. Etwa 500 Mal war er mit dem Velo, dem Segway-Roller oder zu Fuss unterwegs. «Where the fuck is the Führer?» heisst sein Buch, das jetzt erscheint. Solche Fragen hat er oft gehört. Amerikanische Touristen interessieren sich nun mal besonders für Adolf Hitler. Und wegen der Nazigeschichte nennen sich Seltmann und seine Kollegen lieber «Guides» und nicht «Führer».
Heute arbeitet er als Kinderbuchautor. Er kann sich aber vorstellen, wieder Touristen herumzuführen, erzählte Seltmann der Deutschen Presse-Agentur. «Das macht wirklich richtig Spass.» Dass Berlin als Stadt gerne mal heruntergeschrieben wird, sieht der Kenner gelassen: «An einer grossen alten Dame mit so viel Geschichte perlt das ab.»