Das Berliner Maxim Gorki Theater ist Theater des Jahres. Zum besten Stück des Jahres wurde «Es sagt mir nichts, das sogenannte Draussen» der Wahlzürcherin Sibylle Berg gewählt, zur besten Inszenierung «Amphytrion» des Zürcher Schauspielhauses.
Die deutschsprachigen Theaterkritiker wählten die Berliner Bühne unter der Leitung von Shermin Langhoff und Jens Hillje um ersten Mal auf Platz eins der jährlichen Bestenliste. Damit zeichneten sie die neue Intendanz gleich für ihre erste Spielzeit an dem Haus aus.
Schauspielerin des Jahres ist Bibiana Beglau vom Residenztheater München. Zum Schauspieler des Jahres wurde Peter Kurth vom Schauspiel Stuttgart gewählt, wie aus einer Kritikerumfrage der Fachzeitschrift «Theater heute» hervorgeht.
Beglau wurde von der Mehrheit der 44 Theaterkritiker aus Deutschland, Österreich und der Schweiz für ihre Rolle als Bardamu in Frank Castorfs Inszenierung von Louis-Ferdinand Célines «Reise ans Ende der Nacht» ausgewählt. Kurth holte sich die begehrte, undotierte Auszeichnung für die Titelrolle in Robert Borgmanns Tschechow-Inszenierung «Onkel Wanja».
Zum besten Stück des Jahres wurde Sibylle Bergs am Berliner Maxim Gorki Theater uraufgeführtes Werk «Es sagt mir nichts, das sogenannte Draussen» gewählt. Mit Dimitrij Schaad kommt auch der Nachwuchsschauspieler des Jahres vom Gorki Theater. Beste Nachwuchsschauspielerin wurde Katharina Knap als Sonja im Stuttgarter «Onkel Wanja».
Ärgernis: Hartmanns Finanzdebakel
Inszenierung des Jahres ist Karin Henkels Kleist-Interpretation «Amphitryon und sein Doppelgänger» vom Schauspielhaus Zürich. Das beste Bühnenbild stammt von dem Serben Aleksandar Denic, der die Räume für Castorfs «Reise ans Ende der Nacht» schuf.
Zur besten Kostümbildnerin wurde wie bereits im vergangenen Jahr Victoria Behr gekürt, welche die Schauspieler in Herbert Fritschs Werk «Ohne Titel Nr. 1» an der Berliner Volksbühne einkleidete. Als bester ausländischer Autor wurde der Brite Martin Crimp für «Alles Weitere kennen Sie aus dem Kino» (Deutsches Schauspielhaus Hamburg) geehrt.
«Für das mit Abstand grösste Ärgernis des Jahres sorgte Matthias Hartmann und das Finanzdebakel am Wiener Burgtheater», lautet das Fazit der Kritikerumfrage von «Theater heute».