Berliner Theatertreffen lädt zwei Zürcher Inszenierungen ein

Das Schauspielhaus Zürich ist beim 51. Berliner Theatertreffen mit zwei Inszenierungen vertreten: Von Alvis Hermanis wird «Die Geschichte von Kaspar Hauser» und von Karin Henkel «Amphitryon und sein Doppelgänger» gezeigt.

Das Zürcher Schauspielhaus (Archiv) (Bild: sda)

Das Schauspielhaus Zürich ist beim 51. Berliner Theatertreffen mit zwei Inszenierungen vertreten: Von Alvis Hermanis wird «Die Geschichte von Kaspar Hauser» und von Karin Henkel «Amphitryon und sein Doppelgänger» gezeigt.

Dies teilten die Berliner Festspiele am Montag mit. Das Theatertreffen, dieses Jahr vom 2. bis 18. Mai, gilt als das wichtigste Bühnentreffen im deutschsprachigen Raum.

Das schweizerisch-deutsche Theaterkollektiv Rimini Protokoll wurde mit «Situation Rooms» ausgewählt. Darin schlüpften die Zuschauer bei der Ruhrtriennale in die Rolle von Menschen, deren Leben auf unterschiedliche Weise von Krieg geprägt ist.

Dokumentarisch ist auch der Blick der Inszenierung «Die letzten Zeugen» vom Wiener Burgtheater, die Überlebende des Nationalsozialismus auf die Bühne holte.

Nur eine Inszenierung aus Berlin

Unter den vier Inszenierungen aus München ist Heiner Müllers «Zement» vom Residenztheater. Es ist die letzte Regiearbeit von Dimiter Gotscheff, der 2013 starb. Als zweites Stück vom Münchner Residenztheater wurde «Reise ans Ende der Nacht» in der Regie des Berliner Volksbühnen-Intendanten Frank Castorf eingeladen.

Die Kammerspiele zeigen «Fegefeuer in Ingolstadt» von der Nachwuchsregisseurin Susanne Kennedy sowie Alain Platels «Tauberbach», eine Koproduktion. Mit Robert Borgmann, der am Schauspiel Stuttgart Tschechows «Onkel Wanja» auf die Bühne brachte, ist neben Kennedy ein weiterer Nachwuchsregisseur dabei.

Die Berliner Bühnen stehen nur einmal bei den zehn «bemerkenswertesten Inszenierungen» auf der Liste: mit Herbert Fritschs Oper «Ohne Titel Nr. 1», die kürzlich an der Volksbühne uraufgeführt wurde.

Theatertreffen würdigt Gotscheff

«Die Auswahl zum 51. Theatertreffen demonstriert, dass die deutschsprachige Stadttheaterlandschaft ein ständiger Ort der Erneuerung und mutigen ästhetischen Setzung ist», sagte Yvonne Büdenhölzer, die Leiterin des Bühnentreffens.

Den verstorbenen Regisseur Dimiter Gotscheff würdigte sie als «grossen Theatermann und kompromisslosen Zeitgeistverweigerer». Das Festival ehrt ihn mit einem «Focus Gotscheff».

In der Kritikerjury, die die Auswahl aus 395 Inszenierungen traf, sassen Barbara Burckhardt, Anke Dürr, Peter Laudenbach, Christoph Leibold, Daniele Muscionico, Bernd Noack und Andreas Wilink. Der Spielplan zum Theatertreffen wird am 4. April veröffentlicht.

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