Zur Sanierung der maroden Staatsfinanzen wird in Italien derzeit heiss über einen Verkauf von Stränden diskutiert. Der Vorschlag, der in den nächsten Tagen im Haushaltsausschuss des Senats behandelt wird, stammt von Silvio Berlusconis Mitte-Rechts-Partei PdL. Die Linke ist empört.
Er sei nicht im Interesse des Landes, sagte Vize-Wirtschaftsminister Stefano Fassina (PD) laut Nachrichtenagentur Ansa über den Vorschlag. Auch Nichi Vendola von der linken ökologischen SEL und Angelo Bonelli von den Grünen sparten nicht mit Kritik.
Die PdL habe einen «glatten Diebstahl» vorschlagen, sagte Bonelli schon vor ein paar Tagen. Den Bürgern und künftigen Generationen werde ein Gemeinschaftsvermögen genommen.
Der PdL-Senator Antonio D’Alì wiegelte am Dienstag ab: Niemand wolle Sandstrände oder Küsten verkaufen. Aber auf einem Teil dieses staatlichen Eigentums stünden ohnehin viele in – befristeter – Konzession von privaten touristischen Unternehmern errichtete Gebäude.
Die Investoren wären sicher zu mehr Verbesserungen bereit, wenn ihnen alles gehören würde, sagte D’Alì. Und vor allem: Die Massnahme würde geschätzt vier bis fünf Milliarden Euro bringen.