Eine Gruppe aus einigen Hunderten Anhängern von Italiens früherem Regierungschef Silvio Berlusconi hat in Rom ihre Solidarität mit dem Medienunternehmer ausgedrückt. Dieser war am Ende des sogenannten Ruby-Prozesses zu sieben Jahren Haft wegen Amtsmissbrauch und Sex mit einer minderjährigen Prostituierten verurteilt worden.
Die Berlusconi-Fans skandierten Slogans gegen die Mailänder Richter, denen sie Voreingenommenheit vorwarfen. An der Demonstration am Dienstagabend beteiligten sich auch einige Parlamentarier aus Berlusconis Mitte-rechts-Lager.
Zur Demonstration hatte der Chefredaktor der Berlusconi-eigenen Tageszeitung «Il Foglio», Giuliano Ferrara, aufgerufen. Dieser hatte der italienischen Justiz «Taliban-Methoden» vorgeworfen.
«Berlusconis Verurteilung ist skandalös, die italienische Justiz ähnelt jener im Iran oder in Afghanistan. Man will Berlusconi mit Gerichtsurteilen aus der Politik drängen, obwohl er bei den Parlamentswahlen im Februar von Millionen Italienern gewählt worden ist», beklagte Ferrara.
An der Protestkundgebung auf der zentralen Piazza Farnese in Rom beteiligte sich auch Berlusconis Lebensgefährtin, die 27-jährige Neapolitanerin Francesca Pascale.