Bern erspielt sich einen Match-Puck

Nur ein Wunder verhilft Lugano noch in den Playoff-Final. Die Tessiner verlieren auch ihr zweites Heimspiel, diesmal mit 1:3. Dem SC Bern fehlt zum Finaleinzug nur noch ein Sieg.

Das Luzerner Carsharing-Unternehmen Mobility hat zwar Kunden hinzugewonnen, doch unter anderem wegen tieferer Occasionenpreise an Gewinn eingebüsst. (Archiv) (Bild: sda)

Nur ein Wunder verhilft Lugano noch in den Playoff-Final. Die Tessiner verlieren auch ihr zweites Heimspiel, diesmal mit 1:3. Dem SC Bern fehlt zum Finaleinzug nur noch ein Sieg.

Vor dem Schlussabschnitt schwörte der Stadion-Speaker die Fans beim Stand von 0:2 nochmals auf das ein, was folgen sollte. Non mollare mai! Jetzt nur nicht aufgeben! Nur mit 7000 Fans als siebentem Mann im Rücken schien die Wende noch möglich.

Lugano gab nicht auf. Neun Minuten vor Schluss gelang Luca Fazzini der Anschlusstreffer. Trotz aller Fangesänge und Aufmunterung reichte es aber nicht mehr. Der Schlittschuhclub Bern erwies sich erneut als cleverer, effizienter. 74 Sekunden vor Schluss gelang Andrew Ebbett ins leere Tor das siegsichernde 3:1 für Bern. Erstmals in der Serie traf ein Ausländer. In der Viertelfinalserie gegen Biel hatten Arcobello und Konsorten noch zehn Tore erzielt. Gegen Lugano erwiesen sich bislang die Backs, die Verteidiger, als die grossen Helden.

Die entscheidenden Szenen spielten sich in der Schlussphase des zweiten Abschnitts ab. Innerhalb von 101 Sekunden skorte der SC Bern die Goals vom 0:0 zum 2:0. Nach 36 Minuten hiess es zuerst Bully-Goal! Martin Plüss gewann das Anspiel, Verteidiger Beat Gerber hämmerte den Puck zum 1:0 ins Netz. Luganos Goalie Elvis Merzlikins ärgerte sich. Gerbers Schuss wurde zwar abgefälscht. Dennoch hätte Merzlikins von sich erwartet, den Slapshot zu parieren. Lugano vermochte das Gegentor nicht wegzustecken. Die Luganesi starteten anschliessend vor dem eigenen Gehäuse eine enorme Fehlerorgie. Verteidiger Stefan Ulmer vertändelte im Slot die Scheibe. Aaron Gagnon, Berns Viertliniensöldner, spielte hinter dem Goal mit de Gegner Katz und Maus, legte dann die Scheibe zurück zu Verteidiger David Jobin, der das offene Tor nicht verfehlte.

Auf Berns Verteidiger war in den letzten fünf Playoff-Spielen immer Verlass. Stets skorten sie mindestens ein Tor. Die Schweizer Stürmer blieben in dieser Spanne einmal, die Ausländer sogar dreimal erfolglos.

Dennoch schmeichelte am Dienstag der Sieg den Bernern. Nach Schüssen dominierte Lugano mit 41:20. Aber auch Berns Goalie Leonardo Genoni (40 Paraden) spielte erneut phänomenal gut. Was Genoni nicht abwehren konnte, flog knapp neben dem Pfosten oder über der Latte am Kasten vorbei. Und Berns Verteidiger Beat Gerber erzielte nach 36 Minuten nicht nur das wegweisende Führungstor, einen Einsatz vorher hatte er bei Luganos bester Möglichkeit (als Klasen den Puck an Genoni vorbei vor das leere Berner Tor befördert hatte) mit dem Unterschenkel den Puck in höchster Not aus der Gefahrenzone spediert.

Telegramm

Lugano – Bern 1:3 (0:0, 0:2, 1:1)

7348 Zuschauer (ausverkauft). – SR Eichmann/Kurmann, Fluri/Kaderli. – Tore: 36. Beat Gerber (Martin Plüss) 0:1. 38. Jobin (Gagnon) 0:2. 51. Fazzini (Bertaggia) 1:2. 59. Ebbett (Ruefenacht, Simon Moser) 1:3 (ins leere Tor). – Strafen: 3mal 2 Minuten gegen Lugano, 6mal 2 Minuten gegen Bern. – PostFinance-Topskorer: Klasen; Arcobello.

Lugano: Merzlikins; Philippe Furrer, Chiesa; Wilson, Stefan Ulmer; Hirschi, Ronchetti; Sartori; Klasen, Zackrisson, Bürgler; Hofmann, Lapierre, Fazzini; Bertaggia, Sannitz, Romanenghi; Walker, Gardner, Reuille.

Bern: Genoni; Untersander, Blum; Jobin, Krueger; Andersson, Beat Gerber; Kamerzin; Ruefenacht, Arcobello, Simon Moser; Luca Hischier, Martin Plüss, Scherwey; Bodenmann, Ebbett, Lasch; Alain Berger, Gagnon, Marco Müller; Gian-Andrea Randegger.

Bemerkungen: Lugano ohne Damien Brunner, Kparghai, Julien Vauclair (alle verletzt) und Martensson, Bern ohne Garnett (beide überzählige Ausländer), Reichert und Noreau (beide verletzt). – Pfostenschuss Blum (16.). – Timeout Lugano (59:40).

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